Gemeinde Grefrath Soko Mirco betet zum Abschied

Gemeinde Grefrath · Mit einer kurzen Andacht in der Klosterkirche der Abtei Mariendonk hat die Soko Mirco gestern ihre Arbeit im Kreis Viersen abgeschlossen. Die Idee kam aus den Reihen der Sonderkommission, ein Novum in der Polizeiseelsorge.

Das sind die Ermittler der Soko Mirco
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Das sind die Ermittler der Soko Mirco

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Foto: Polizei

Fünf Monate lang führte Georg Küpper sein Weg fast jeden Morgen zur Kriminalpolizei des Kreises Viersen nach Dülken. Dort hatte die Soko Mirco, die das Schicksal des zehnjährigen Mirco aus Grefrath klärte ihren Sitz. Der katholische Polizeidekan war fast täglich bei den Besprechungen der Kommission dabei. Gestern früh führte ihn sein Weg von Erkelenz aus, wo er wohnt, zur Abtei Mariendonk. Die Soko hatte vorgeschlagen, dort ihre Arbeit mit einer Andacht zu beenden. "Ich glaube: So etwas hat es in dieser Form auch noch nie gegeben", sagt Küpper.

Da sein für die Polizei

Vor etwa zwei Wochen hatte eine Polizistin aus der Soko vorgeschlagen, ob es nicht einen geistlichen Abschluss der Soko-Arbeit geben könne. Für Georg Küpper, der in Absprache mit seiner evangelischen Kollegin Bianca van der Heyden die Polizisten in den vergangenen Monaten bei ihrer Arbeit begleitet hatte, war das zwar eine ungewöhnliche Bitte, aber gewundert habe er sich darüber nicht, sagt er. "Ich selbst hätte diesen Vorschlag nicht gemacht", fügt er hinzu. Er habe seine Rolle darin gesehen, da zu sein für die Polizisten.

Küpper freut sich aber, dass es zu diesem Abschluss gekommen ist. Die Ermittlungsarbeit der Soko sei sehr belastend gewesen für alle Beteiligten. Die Polizisten hätten seiner Einschätzung nach zum Abschluss ihrer Arbeit das Bedürfnis gehabt, gemeinsam zur Ruhe zu kommen und das, was sie in den vergangenen Monaten bewegt habe, zu bedenken. Unter den Kollegen sei etwas gewachsen, das auch nach der Ermittlungsarbeit bestehen bleibe. Da sei er sicher, sagt der Priester.

Der Besuch der Andacht am gestrigen Morgen in der Abtei Mariendonk war freiwillig. Die zuletzt 65-köpfige Sonderkommission war fast vollzählig erschienen. Hinzu kamen die Benediktinerinnen aus der Abtei Mariendonk mit ihrer Äbtissin Schwester Christiana Reemts, mit denen die Soko in den vergangenen Monaten einen besonderen Kontakt hatte. Das Kloster und seine Umgebung war auch von den umfangreichen Suchmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Verschwinden von MIrco betroffen, nachdem Zeugen in der Nacht des Verschwinden von Mirco einen markerschütternden Schrei in der Nähe des Kloster gehört hatten. Wie die Polizei nach der Festnahme des mutmaßlichen Mörders von Mirco mitteilte, dürfte dieser angebliche Schrei nicht im Zusammenhang mit dem Fall Mirco gestanden haben.

Mitglieder der Soko Mirco hatten gemeinsam mit Polizeidekan Küpper die Andacht vorbereitet. Die Fürbitten steuerten die Schwestern von Mariendonk bei, die in den vergangenen Monaten nach eigenem Bekunden Mirco und seine Familie, den mutmaßlichen Täter und seine Angehörigen aber auch die Polizisten und ihre Familien in ihre Gebete eingeschlossen hatten. Auch gestern sprachen sie Bitten für Mirco, seinen mutmaßlichen Mörder und für die Polizisten aus der Soko Mirco.

(RP)
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