Gedenken an die Opfer des Holocaust am 27. Januar So erinnert Kempen heute an verfolgte Juden
Kempen · Am Donnerstag, 27. Januar, gedenken Kempener Bürger ihrer jüdischen Mitbürger, die Opfer des Holocaust wurden. Wie sich die Kempener Gedenkkultur entwickelte.
35 Juden aus Alt-Kempen und St. Hubert sind während des „Dritten Reichs“ von den Nazis ermordet worden. Ums Leben gekommen im Ghetto von Riga und in den Konzentrationslagern Auschwitz, Sobibor, Theresienstadt und Treblinka. Qualvoll erstickt in der Gaskammer. An Hungertyphus verstorben oder an allgemeiner Entkräftung. Erschossen, weil der geschwächte Körper bei der Zwangsarbeit nicht das befohlene Tempo durchhalten konnte. Die 1941 und 1942 durchgeführten Deportationen wurden mithilfe einer Kartei der Stadtverwaltung organisiert; Kempener Polizisten – damals noch dem Bürgermeister unterstellt – brachten die Todgeweihten zur Bahn. In der Mädchenoberschule gegenüber der Burg wurde die Habe der Deportierten öffentlich versteigert, viele Kempener fuhren die Schnäppchen auf Bollerwagen davon.