Stadt Kempen Sieger des Literaturwettbewerbs geehrt

Stadt Kempen · Die 15 Juroren hatten es bei der sechsten Auflage des vom Buch-Verlag Kempen und der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerbs nicht leicht, eine Auswahl aus den vielen Einsendungen zu treffen. Das Niveau der Arbeiten war sehr hoch.

 Die Gewinner des Literaturwettbewerbs stellten sich am Freitagabend gemeinsam mit den Juroren in der Kempener Paterskirche zum Gruppenbild.

Die Gewinner des Literaturwettbewerbs stellten sich am Freitagabend gemeinsam mit den Juroren in der Kempener Paterskirche zum Gruppenbild.

Foto: WOLFGANG KAISER

Bereits zum sechsten Mal wurde in diesem Jahr gemeinsam von Stadt Kempen und dem Buch-Verlag Kempen (BVK) der Literaturwettbewerb ausgeschrieben. Am Freitagabend wurden in der Paterskirche die Preisträger geehrt. Rund 80 Besucher konnten sich von der ausgesprochen hohen Qualität der Beiträge überzeugen.

Verlagsinhaber Hans-Jürgen van der Gieth sprach in seiner Begrüßung davon, dass zum Glück des Menschen auch die freie Entfaltung gehöre. Dies mache Kreativität möglich. An diesem Abend drückte sie sich im geschriebenen Wort aus. Mittlerweile ist der Wettbewerb weit über Kempen hinaus bekannt. Dies zeigt, dass Beiträge aus der ganzen Bundesrepublik eingereicht wurden. In den Reden zu den prämierten Texten wurde deutlich, dass die 15 Juroren es wirklich nicht leicht gehabt haben. Die Laudatoren Ilka Bonten-Löwenhag, Dr. Heribert Brinkmann, Sandy Willems-van der Gieth und Victoria Born hatten alle sehr kluge Worte zur Einführung in die jeweiligen Sparten gewählt. Hier durchzog sich wie ein roter Faden die Bewunderung für die große Bandbreite der Beiträge.

Verliehen wurden Preise in sechs Kategorien von Prosa über Lyrik und Songtexte bis hin zur Kombination von Text und Bild. Zunächst ging es um Texte ganz junger Autoren. Hier belegte Valentina Zimmerli Gutiérrez mit "Glück" den ersten Platz. Ein überraschender Titel, wenn man weiß, dass es hier um den Verlust der besten Freundin durch deren Tod geht. Dies beschreibt die Autorin in einem fiktiven Brief der Freundin an sie. Am Ende steht aber eben das Glück eine tiefe Freundschaft erlebt zu haben, die den Verlust übersteht.

Bei den Autoren im Alter zwischen 14 und 17 Jahren gewann Katharina Deckenbach. Leider konnte sie zur Preisverleihung nicht kommen. Aber ihren Text "Das Lächeln des Windes" fand man in der zum Wettbewerb erschienenen Anthologie "In einer endlosen Schleife aus Zeit". Ein Mädchen findet das Tagebuch ihrer Großmutter. Dieses enthüllt ein Familiengeheimnis. Denn die Großmutter hatte magische Fähigkeiten, die Julia offensichtlich geerbt hat. Auch der Text der zweiten Preisträgerin Paula Böhlmann beeindruckte. In "Zurück auf Anfang" fasst sie die ganze Frustration und Einsamkeit einer Schülerin zusammen.

Eines schwierigen Themas hatte sich der Daniel Mylow angenommen. Er bekam den ersten Preis für Prosa Erwachsener. Liebe unter alten Menschen - inklusive körperlicher Liebe - ist noch immer ein Tabu. Der Autor beschreibt eine anrührende zärtliche Liebesgeschichte. Sorgsam gewählte Formulierungen, rücksichtsvolle Beschreibungen machten den Text aus.

Clara Busch, die in der Kategorie Lyrik bis 17 Jahre antrat, bestach in ihrem Text "Klippengänger" vor allem durch die bildhafte Sprache. Da sie selbst nicht anwesend sein konnte, las die zweite Preisträgerin Greta Juntermanns das Gedicht. Auch in der Altersstufe über 18 Jahren gewann ein beeindruckender Text: "Bilder einer Großstadt" von Anne Magdalena Wejer. Auch diesen musste man nachlesen. Statt dessen gab es einen ebenso mitreißendes Gedicht von Dorothée Koch "Die weiße Taube". Es nimmt sich der vielen Kriege unserer Zeit an. Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer, dass die weiße Friedenstaube nicht aufgibt, auf ruhige Zeiten hin zu arbeiten. Die Kombination Text und Bild kann man in einer Lesung natürlich schwer vermitteln. Daher nutzte Preisträgerin Elina Gross einen Kunstgriff. Zum Titelbild las sie die kurze Zusammenfassung des Klappentextes.

(sr)
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