Interview: Serie Senioren-Begegnungsstätten In Kempen Seniorenbegleiter helfen im Alltag

Kempen · Die RP stellt in loser Folge verschiedene Einrichtungen vor, die ältere Bürger in Kempen nutzen können. Das Senioren-Netzwerk, So-Net genannt, bietet verschiedene Veranstaltungen und bildet Seniorenbegleiter aus.

 Gisela Bröker bietet im Senioren-Netzwerk, das sie mit Ursula Frese betreut, Hilfeleistungen verschiedener Art an. Jeden Dienstag findet eine Sprechstunde statt.

Gisela Bröker bietet im Senioren-Netzwerk, das sie mit Ursula Frese betreut, Hilfeleistungen verschiedener Art an. Jeden Dienstag findet eine Sprechstunde statt.

Foto: wolfgang kaiser

Seit dem 1. Januar 2013 ist Kempen um ein Angebot für Senioren reicher geworden, denn seit diesem Zeitpunkt gibt es So-Net. Die Abkürzung steht dabei für Senioren-Netzwerk. In diesem Netzwerk haben sich die Kempener Einrichtungen, die sich mit Seniorenarbeit befassen, zusammengeschlossen. "Wir tauschen uns regelmäßig aus und wissen so genau voneinander, was der andere anbietet und an wenn man sich wenden kann, wenn eine bestimmte Anfrage von Seiten der Senioren auftaucht.

Zudem präsentieren wir uns zusammen bei den verschiedensten Veranstaltungen", berichtet Gisela Bröker, die zusammen mit Ursula Frese So-Net leitet. Die weitere Hauptaufgabe von So-Net ist die Ausbildung von Seniorenbegleitern. Jeder ab 18 Jahren kann sich hier zum qualifizierten Seniorenbegleiter ausbilden lassen. Die Ausbildung mit ihren 39 Theoriestunden und dem 35-stündigen Praktikum ist kostenfrei. Sie befähigt dazu, Senioren und ihre Betreuungspersonen in der häuslichen Umgebung zu begleiten.

Jeder, der die Qualifikation ablegt, wird automatisch in der Kartei von So-Net geführt. Denn beim Netzwerk gehen wiederum die Anrufe von Senioren beziehungsweise deren Angehörigen ein, wenn Hilfe benötigt wird. So-Net vermittelt dann zwischen Senior und Seniorenbegleiter. Die Palette der Hilfeleistungen ist vielschichtiger Natur. Es kann der Wunsch nach einer Begleitung beim wöchentlichen Einkauf sein, eine Anfrage für einen gemeinsamen Theaterbesuch oder einfach der Wunsch mit einem Seniorenbegleiter einen Kaffee trinken zu gehen.

"Letztlich kam ein Anruf von einem Senior, der jemanden suchte, der zwei- bis dreimal in der Woche mit ihm kocht", berichtet Bröker. Es kann aber auch die Hilfe beim Umgang mit Behörden sein, wenn zum Beispiel ein Antrag auf Wohngeld oder für eine Pflegestufe gestellt werden soll. Zudem können Seniorenbegleiter stundenweise auch pflegende Angehörige ersetzen, wenn diese private Dinge zu erledigen haben oder einfach einmal für eine kurze Zeit eine Auszeit brauchen.

Der gesamte Service ist kostenfrei. "Da wir uns, nachdem unser Modellstatus im nächsten Jahr ausläuft, dann über Spenden finanzieren müssen, wäre es natürlich schön, wenn ein Nutzer im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Spende tätigen würde", sagt Bröker. Bislang bildete So-Net 21 Seniorenbegleiter aus, wobei im Herbst ein neuer Kurs anlaufen soll. Denn die Nachfrage ist groß. Selbstverständlich begleitet So-Net die Seniorenbegleiter mittels Supervisionen.

Man sei sowohl der Ansprechpartner für die Senioren wie auch für die Seniorenbegleiter, betont Bröker. Neben dem telefonischen Kontakt bietet So-Net auch jeden Dienstag eine Sprechstunde an.

(tref)
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