Stadt Kempen Seit Jahresbeginn sind 90 Flüchtlinge gekommen

Stadt Kempen · Der Druck wächst auch in Kempen. Es gibt kaum noch Wohnraum für Asylbewerber. Stadt erwägt Container-Lösung.

Die Stadt Kempen hat sich mit der Reaktivierung des Wohnheimes an der Tönisberger Straße in St. Hubert und der Anmietung des ehemaligen Nonnenklosters hinter der Heilig-Geist-Kapelle am Kempener Buttermarkt zunächst einmal etwas Luft verschafft. Aber die Unterbringung von Flüchtlingen, die der Stadt vom Land vermehrt zugewiesen werden, bleibt angespannt. 90 Asylbewerber musste Kempen seit Jahresbeginn neu aufnehmen. Wie Sozialdezernent Michael Klee im Ausschuss für Soziales und Senioren am Donnerstagabend weiter mitteilte, plant die Stadt derzeit nicht, Flüchtlinge in Turnhallen unterzubringen.

Als Alternative käme die Anmietung von Wohnmodulen in Containerbauweise in Betracht. Entsprechende Modelle habe man sich bereits in Niederkrüchten angesehen, berichtete Klee. Eine Prognose über die Zahl der künftigen Zuweisungen will er nicht abgeben. Wichtig ist aus Sicht der Stadt nicht nur die Unterbringung der Flüchtlinge, sondern vor allem deren Betreuung. Die Stadt arbeitet hier mit dem SKM (Verein für soziale Dienste) in der Region Kempen-Viersen zusammen.

Geplant ist ein runder Tisch aller Beteiligten, vor allem der vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Flüchtlingssozialarbeit engagieren. Wünschenswert sei ein Netzwerk, um die Betreuung besser koordinieren zu können, betonte Klee. Dieses Vorgehen wird von der Politik ausdrücklich begrüßt. Vor allem der Grünen-Ratsherr Jeyaratnam Caniceus setzt sich für ein Zusammenwirken aller Institutionen und Gruppen ein. Er kam vor Jahren selbst als Flüchtling an den Niederrhein und ist mit seiner Familie in Kempen heimisch geworden.

Für ihn ist aus eigener Erfahrung eine gute Willkommenskultur für die asylsuchenden Ausländer wichtig.Wegen einer besseren Betreuung macht aus Sicht der Stadt eine zentrale Unterbringung der Flüchtlinge besonders viel Sinn. Dass die Stadt sich darum bemüht, die Flüchtlinge auf alle Stadtteile Kempens deren Größe entsprechend zu verteilen, wird von der Politik ebenfalls begrüßt. St. Hubert ist dabei in einer Sondersituation durch die Erstaufnahmeunterkunft des Landes im ehemaligen Tagungshotel "Via Stenden" an der Ortsgrenze.

Gleichwohl ist die Hilfsbereitschaft im Kendeldorf schon besonders groß, gibt es ein Netzwerk der ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit Tätigen.

(rei)
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