Stadt Kempen Sechs Konzepte mit Gemeinsamkeiten

Stadt Kempen · Nun haben die Studenten Kempen wieder verlassen, um ihre Ideen für eine sinnvolle Nutzung der Burg zu verfeinern. Zum Abschluss gab es eine Diskussionsrunde mit Bürgern der Stadt.

 Sie ist ein Wahrzeichen Kempens, doch von Grün umgeben - und damit nicht besonders gut zu sehen. Das ist ein Kritikpunkt der Studenten.

Sie ist ein Wahrzeichen Kempens, doch von Grün umgeben - und damit nicht besonders gut zu sehen. Das ist ein Kritikpunkt der Studenten.

Foto: Kaiser

Kreativraum, Bühne für Kempen, Platz für sportliche Aktivitäten oder Brauerei: Viele Ideen entwickelten in dieser Woche die Studenten, die sich in ihrer Werkstatt mit der Umnutzung der Burg beschäftigten. Professor Kunibert, der das Projekt begleitete, war angetan davon, dass so viele Kempener sich nicht nur an diesem Abend, sondern auch die ganze Woche über intensiv für die Arbeit der Studenten interessierten. Sie waren am Donnerstagabend zahlreich zur Abschlussveranstaltung erschienen. Ebenso nutzten viele das Angebot der offenen Werkstatt an zwei Tagen oder sprachen die Studenten bei ihren Rundgängen durch die Stadt an.

Sechs unterschiedliche Konzepte waren in den vier Tagen entstanden. Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Immer wieder tauchte als Kritik an der Situation auf, dass die Burg nicht sichtbar ist - sie verschwindet im Grün. Umgekehrt wollen die Studenten den Blick von der Burg in die Stadt öffnen. Der Parkplatz vor der Burg wurde als störend empfunden. Entweder verkleinern oder ganz weg, war die Forderung.

Alle hatten das Außengelände rund um die Burg in ihre Überlegungen einbezogen. Da gab es schon Ideen, die die Besucher zum Schmunzeln brachten. Zum Beispiel, einen Turm zur Kletterwand umzuwidmen. Eine einfachere sportliche Variante war ein Minigolfplatz. Dies wie auch der Gedanke, den Wallgraben unter der Brücke zu fluten, tauchte gleich zweimal auf. Ebenfalls können sich die jungen Leute eine Bühne oder eine Tribüne im Burggelände vorstellen. Einmal um den Platz attraktiver als Veranstaltungsort zu machen, zum Anderen, um dort einen Ort zum bequemen Aufenthalt zu schaffen. Alle wollten die Nordseite attraktiver machen.

Allen gemeinsam war auch, dass die Burg generationsübergreifend genutzt werden soll. Sie soll mit Leben gefüllt werden. Das kann die immer wieder genannte Idee von Gastronomie sein oder auch ein Angebot von Veranstaltungsräumen. Tagungen und Seminare könnten dort genauso stattfinden wie private Feste. Auch die VHS und der Kulturraum könnten weiter dort bleiben, so eine Gruppe. Die Idee, das Kramer-Museum dorthin zu verlagern, wurde direkt durch lauten Protest von Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese ins Reich der Fantasie verwiesen. Interessant war, dass alle Gruppen von einer öffentlichen Nutzung des Gebäudes und der Außenbereiche ausgingen.

Den Fragen und Anregungen in der Diskussion merkte man an, dass sich die Bürger intensiv mit der Burg beschäftigt hatten. Parkplätze und Verkehr rund um den Grüngürtel dürfe man nicht außer Acht lassen, wurde mehrfach genannt. Und auch Erstaunen, dass selbst Kempener ihre Burg oft gar nicht wahrnehmen. Den Gedanken der Veranstaltungsräume nahm eine Idee auf, hier doch eine Art "Volkshochschule" einzurichten. Das Gebäude biete genügend Platz für Musikunterricht, Vorträge, Konzerte und mehr, so eine Besucherin. Dagegen kamen allerdings Bedenken, hier ein zweites Kulturforum in Nachbarschaft zum Franziskanerkloster entstehen zu lassen.

Nun haben die Studenten Kempen wieder verlassen und arbeiten ihre Konzepte aus. Im Sommer sollen die Abschlussarbeiten zu sehen sein. Im Herbst wird eine Fachjury die Pläne begutachten. Voller Begeisterung über den Erfolg des ersten "Baukulturfrühlings" in Kempen kann sich Professor Wachten bereits eine ähnliche Veranstaltung mit anderem städtebaulichen Schwerpunkt 2017 vorstellen. Das war nicht abgesprochen mit dem Bürgermeister, doch Volker Rübo sagte spontan zu.

(sr)
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