Schützenfest mit König Ralf Wynhoven Schützen in Unterweiden feiern bei über 30 Grad

Kempen · Marscherleichterung gab es am Sonntag nur für wenige. Doch die Kraft der Schützen reichte für einen zackigen Stechschritt vor der Ehrentribüne.

 Für ein gemeinsames Foto stellten sich die Ehrengäste vor der Tribüne auf.

Für ein gemeinsames Foto stellten sich die Ehrengäste vor der Tribüne auf.

Foto: Norbert Prümen

Eigentlich wollte Schützenkönig Ralf Wynhoven bereit 2020 in der Honschaft die Regentschaft übernehmen – in dem Jahr, in dem er 50 Jahre alt werden sollte und die Silberhochzeit gefeiert werden sollte. Doch dann kam die Pandemie und mit ihr kam alles anders. Ans Aufhören hatte er jedoch nie gedacht. Jetzt feierte er bei strahlend schönem Hochsommerwetter mit seiner Königin Diana und den Ministerpaaren Herbert und Uschi Nopper sowie Jürgen und Beate Berger ein wunderschönes Schützenfest. Vor dem Königshaus liegen vier Jahre, in denen sie die St.-Josefs-Schützenbruderschaft Unterweiden 1612 würdig repräsentieren werden.

Am Freitag wurden die Maien verteilt. Abends trat dann die Coverband Booster aus Mönchengladbach auf. Die Stimmung war gut, aber es hätten schon noch deutlich mehr Besucher ins Festzelt gepasst. Immerhin spielte die Band vor rund 300 Fans. Ein erster Höhepunkt war der Königsgalaball am Samstagabend im Festzelt. Die Parade am späten Sonntagnachmittag war wieder eine überaus prachtvolle Angelegenheit und eine, wie man sie in dieser kleinen Honschaft kaum vermuten würde.

Der Festplatz in Unterweiden bietet nur das Notwendigste: kein Fahrgeschäft, keine Lebkuchenherzen, keine Zuckerwatte, aber immerhin gab es einen Imbisswagen, der immer dann öffnete, wenn im Zelt etwas los war. Was bei der Parade auffiel: Etliche Gäste kamen von weiter her. Da war der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr in Rheurdt mit dabei, ebenso wie der Musikverein 1871 Weeze, der schon seit vielen Jahren nach Unterweiden kommt.

Es gab jede Menge prachtvolle Kleider zu bewundern. Marscherleichterung war nur ganz wenigen Zügen gewährt worden. Die Blauen Husaren müssen bei 32 Grad im Schatten arg geschwitzt haben mit ihren dicken Filzmützen. Immerhin: Die Zylindergruppe durfte ohne Zylinder und ohne Jackett mitmachen. Trotzdem reichte die Kraft für einen zackigen Stechschritt vor der Tribüne. Nachdem der Schweiß in Strömen geflossen war, war der Durst im Festzelt entsprechend groß.

Brudermeister Heiner Achten erinnerte sich: „Vor vielen Jahren war es schon mal so heiß wie jetzt.“ Und er erinnerte daran, dass der Zugweg von 4,8 Kilometern schon mal fast doppelt so lang gewesen war. Zwischendurch gab es immer wieder kleine Trinkstationen. Vielleicht lag es daran, dass niemand schwächelte.

Die Bruderschaft in Unterweiden ist rund 130 Mitglieder stark, davon marschieren nur etwa 40 mit. „Wir haben gut und friedlich gefeiert“, erklärte am Sonntagabend ein zufriedener Brudermeister. Was er sich aber wünscht, sind weitere Mitglieder. Endlich konnten wieder verdiente Schützen geehrt werden: Dieter Häp und Ralf Ista bekamen den Hohen Bruderschaftsorden verliehen. Über das Silberne Verdienstkreuz freuten sich Rudolf Höfkes, Franz Steeg und Michael Schroeren. Spenden und Geldgeschenke nutzte die Bruderschaft unter anderem, um das Hilfswerk Action Medeor und ein Kinderhospiz in Krefeld zu unterstützen.

Das Schützenfest war ja jetzt um zwei Jahre verschoben worden. Jetzt ausnahmsweise bereits in zwei, statt wie üblich in vier Jahren zu feiern, war keine Option: In Unterweiden wird erst 2026 wieder Schützenfest gefeiert. Das Vogelschießen steht für 2024 auf dem Programm.

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