Angebot an weiterführenden Schulen Gebauer-Vorstoß: Schulen rüsten sich für Rückkehr von mehr Schülern

Kempen/Tönisvorst/Willich · Von der Schule aus am Distanzunterricht teilnehmen, ist ab Montag auch Schülern außerhalb der Stufen eins bis sechs möglich. Allerdings entscheiden nicht die Eltern, sondern die Schulleitungen, wer zur Schule kommen darf.

 Bei leeren Klassenzimmern soll es bleiben – wenige Ausnahmen soll es aber ab Montag für Schüler geben, die Zuhause nicht am Distanzunterricht teilnehmen können.

Bei leeren Klassenzimmern soll es bleiben – wenige Ausnahmen soll es aber ab Montag für Schüler geben, die Zuhause nicht am Distanzunterricht teilnehmen können.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(tref) „Im Prinzip ist es nichts Neues. Wir haben uns schon mit Beginn des Distanzunterrichtes darum gekümmert, dass alle Schüler mitgenommen werden und gegebenenfalls einem Schüler auch ermöglicht wurde, aus Räumen der Schule am Distanzunterricht teilzunehmen. Es ist schließlich unsere Pflicht, sich um alle Schüler zu kümmern“, sagt Uwe Hötter, Leiter der Gesamtschule Kempen, zur neuen E-Mail des Schulministeriums unter Leitung von Yvonne Gebauer. Die Mail kam am Donnerstag: Ab Montag sollen auch Schüler, die zu Hause kein geeignetes Lernfeld vorfinden oder dem Unterricht ohne Begleitung nicht folgen können, die Möglichkeit erhalten, von der Schule aus am Distanzunterricht teilzunehmen.

Die Maßnahme geht über das bestehende Betreuungsangebot für die Stufen eins bis sechs hinaus. Eltern sollen aber nicht eigenständig entscheiden, ob die Vorgaben auf ihr Kind zutreffen. Die Schulleitungen prüfen und schlagen Eltern vor, das Kind zur Schule zu schicken. Eltern entscheiden letztendlich, ob sie ihr Kind zur Schule gehen lassen. „Die Kollegen haben die Schüler im Blick. Wir unterrichten eins zu eins nach Stundenplan. Dazu gehören auch die Klassenlehrerstunden, in denen ein intensiver Austausch stattfindet. Wo Technik nicht ankommt oder jemand Hilfe braucht, wird festgestellt und entsprechend agiert“, betont Hötter. Wichtig ist ihm, dass die Eltern der Gesamtschüler sich auch jederzeit an die Schule wenden können, wenn ihnen Probleme begegnen.

Auch Thomas Prell-Holthausen, Schulleiter des Anrather Lise-Meitner-Gymnasium, hebt hervor, dass ein schulisches Unterstützungsangebot neben dem Betreuungsangebot für die Klassen fünf und sechs von Anfang an am Gymnasium bestand. „Es ist schön, dass wir jetzt einen offiziellen Auftrag dazu erhalten haben, zumal der Zeitraum des Distanzlernens immer länger wird“, sagt Benedikt Waerder vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium. Das Kempener Gymnasium unterstützte vorab auch schon punktuell. Wobei es sich um Fälle handelte, in denen die Technik nicht funktionierte. Diese Schüler kamen zur Schule und nahmen von dort am Distanzunterricht teil, bis das Problem gelöst war. „Wir warten jetzt ab, ob sich die Klassenleitungen melden und uns Schüler nennen, bei denen es mit dem Distanzlernen hapert“, sagt Waerder.

Erste Meldungen von Klassenleitungen hat Eduardo Träger, Leiter der Schiefbahner Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule, schon erhalten. „Es sind zwar nur wenige Schüler, wo die Lehrer meinen, dass sie daheim ein Problem mit dem Distanzlernen haben, aber wir werden jetzt die Eltern ansprechen. Sie müssen das Okay geben, dass Sohn oder Tochter zu uns in die Schule kommt“, sagt Träger.

Am St. Töniser Michael-Ende-Gymnasium hat Schulleiter Paul Birnbrich eine Umfrage gestartet. Bislang gibt es einen Schüler, der nach Meinung der Lehrer vom neuen Angebot profitieren würde. Vier Schüler nutzen bislang das Betreuungsangebot der Klassen fünf und sechs. Damit würden dann fünf Schüler das St. Töniser Gymnasium besuchen. „Wir hatten vorab schon eine Umfrage zum Distanzlernen über die Schulpflegschaft gemacht, die diese innerhalb der Klassenpflegschaften an die Eltern getragen hat. Das Ergebnis war sehr gut. Es spiegelt eine hohe Zufriedenheit wider. Wir schaffen es, den Schülern auch digital eine Tagesstruktur zu geben“, sagt Birnbrich.

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