Stadt Kempen Schon wieder Stress mit der Bahn

Stadt Kempen · Wieder einmal hat ein Fahrgast gestern Morgen am Kempener Bahnhof unliebsame Erfahrungen mit der Bahn gemacht. Um 6.15 Uhr wollte er nach Krefeld fahren. „Die Betonung liegt auf wollte“, erklärte er, „denn das war nicht möglich.“ Regulär bestehe der Zug um diese Zeit aus drei Triebwagen, diese Kapazität sei auch vollkommen ausreichend. Während der Gleisbauarbeiten zwischen Kevelaer und Weeze sei das Platzangebot etwas reduziert, aber im Allgemeinen ausreichend. Nicht jedoch gestern: „Es kam nur ein älterer Triebwagen, in dem schon viele Fahrgäste standen. Der Zug ist vollkommen überfüllt mit Verspätung abgefahren, ohne mich.“

Eine „absolute Dreistigkeit“ sei die Informationspolitik der Bahn. Als Verspätungsgrund sei im Internet „Hohes Fahrgastaufkommen“ genannt. Schuld sei also nicht die Bahn, „sondern zu viele Fahrgäste, die dem Betrieb nur hinderlich sind“. Bis vor zwei Wochen seien in Kempen die Züge noch angesagt worden. Es habe sogar Zeiten gegeben, da seien überfüllte Züge so rechtzeitig angekündigt worden, dass die Fahrgäste sich noch für den Bus entscheiden konnten. „Zurzeit scheinen die Lautsprecher am Kempener Bahnhof jedoch nur Attrappen zu sein“, meint der Pendler. Er möchte übrigens keinen falschen Eindruck erwecken: „Ich fahre gerne mit der Bahn, und sie ist für mich das ideale Verkehrsmittel, um meinen Arbeisplatz pünktlich und auch bequem zu erreichen. Aber so, wie die Bahn im Moment arbeitet, freue ich mich auf den Dezember 2009, wenn die Nordwestbahn den Verkehr auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Kleve übernimmt.“

(RP)
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