Stadt Kempen Schnelle Hilfe bei Schlaganfall

Stadt Kempen · Marcus Scharfenberg ist ins Kempener Hospital zum Heiligen Geist zurückgekehrt. Er fungiert als leitender Oberarzt der Frührehabilitation. Die Konzentration liegt auf Patienten mit Schlaganfall. Auch die Angehörigen werden in die Behandlung einbezogen.

 Marcus Schaufenberg (l.) ist als leitender Oberarzt der Frührehabilitation ins Kempener Krankenhaus zurückgekehrt. Er unterstützt fortan Chefarzt Dr. Franz Xaver Hierl.

Marcus Schaufenberg (l.) ist als leitender Oberarzt der Frührehabilitation ins Kempener Krankenhaus zurückgekehrt. Er unterstützt fortan Chefarzt Dr. Franz Xaver Hierl.

Foto: artemed

Die Abteilung für Frührehabilitation am Hospital zum Heiligen Geist in Kempen freut sich über die Rückkehr eines altvertrauten Kollegen: Seit dem 1. Oktober ist Marcus Schaufenberg als leitender Oberarzt tätig. Vor seinem Weggang im Jahr 2010 hatte sich der Facharzt für Neurologie sowie für Physikalische und Rehabilitative Medizin bereits den Patienten im Kempener Krankenhaus gewidmet.

Nun wird er hier mit der neurologischen Frührehabilitation einen neuen Schwerpunkt etablieren und sich vor allem auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten konzentrieren. "Er ist die dritthäufigste Todesursache und einer der häufigsten Gründe für eine Behinderung im Erwachsenenalter", sagt Schaufenberg. Dabei hänge der Erfolg der Behandlung wesentlich von zwei Faktoren ab: Zum Einen sei entscheidend, wie schnell nach dem Schlaganfall der Patient überhaupt behandelt wird. Hier kommt der zweite Faktor für eine optimale Genesung zum Tragen: "Üben, üben, üben."

Zwar können die bei einem Schlaganfall abgestorbenen Hirnzellen nicht wieder nachwachsen, wohl jedoch die umgebenden Hirnzellen neu verknüpft werden. Je besser das gelingt, um so effektiver sind auch die Erholung des Gehirns und die Kompensation für den erlittenen Schaden. In Kempen legt man deshalb auf eine hohe Qualität, aber auch die Anzahl der Therapieeinheiten viel Wert. "Insgesamt erwarten unsere Schlaganfallpatienten fünf Therapieeinheiten täglich, das sind 300 Therapieminuten", erläutert Chefarzt Dr. Franz Xaver Hierl. Geleistet werden diese von einem erfahrenen Team aus Ärzten, Logopäden, Neuropsychologen, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Fachschwestern und -pflegern. Besonders sinnvoll ist es, wenn auch die Angehörigen eng in die Therapie mit eingebunden werden können. Hierfür bietet das Kempener Krankenhaus die besten Voraussetzungen: "Mit Akutbehandlung und neurologischer Frührehabilitation sind die Patienten bis zu vier Wochen in einem Haus – für die Angehörigen schafft entsprechend eine wohnortnahe Einrichtung eine große Erleichterung", erklärt Schaufenberg. "Die nächstgelegenen Einrichtungen für eine neurologische Frühreha liegt gut 30 Kilometer entfernt.

Der Korschenbroicher hatte in den letzten beiden Jahren nach zehnjähriger Tätigkeit im Hospital zum Heiligen Geist eine ambulante neurologische Rehabilitation in Bedburg-Hau etabliert. Mit dieser zusätzlichen Erfahrung wird er nun die neurologische Frührehabilitation in Kempen aufbauen und auch den Schritt in die weiteren Phasen nach der Frührehabilitation einläuten. "Damit beschreiten wir mit der seit 15 Jahren erfolgreich etablierten Abteilung für Frührehabilitation neue Wege. Dass wir dies gemeinsam mit Herrn Schaufenberg tun können, freut uns ganz besonders", so Geschäftsführer Dr. Clemens Guth.

(RP)
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