Stadt Kempen Schiefner kommt virtuell und persönlich

Stadt Kempen · Die SPD-Bundestagskandidat plant einen "aufsuchenden Wahlkampf". Er zieht das direkte Gespräch großen Saalveranstaltungen vor. Seit gestern ist außerdem die Internetseite geschaltet, über die er jederzeit erreichbar ist.

 Udo Schiefner und sein Team wollen möglichst alle Kanäle ausspielen, um Bürger zu erreichen. Soziale Netzwerke im Internet sind für ihn deshalb unverzichtbar.

Udo Schiefner und sein Team wollen möglichst alle Kanäle ausspielen, um Bürger zu erreichen. Soziale Netzwerke im Internet sind für ihn deshalb unverzichtbar.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Natürlich wird Udo Schiefner im Bundestagswahlkampf auf Märkten, in Fußgängerzonen und in Veranstaltungshallen unterwegs sein. Die Bürger im Kreis Viersen sollen dem SPD-Kandidaten aus Kempen möglichst oft persönlich begegnen und im Fragen stellen könne. Aber die virtuelle Welt wird immer wichtiger. Schiefner stellte gestern seine neu gestaltete Internetseite vor, die Ausgangs-Plattform für die erhoffte Arbeit aus dem Parlament demnächst in Berlin werden soll.

Wenn die SPD früher Wahlkampf betrieb, warf Wilfried Bendt an der Großen Bruchstraße in Viersen seine Druckmaschinen an. Der Kreisgeschäftsführer druckte im grauen Arbeitskittel Plakate und Handzettel. Die wird es in diesem Wahlkampf auch geben. Aber Schiefner und sein Team um Kreisgeschäftsführer Hans Smolenaers wollen möglichst alle Kanäle ausspielen, um Bürger zu erreichen.

"Im Landtagswahlkampf vergangenes Jahr hatten wir Erfolg mit der unmittelbaren Ansprache der Bürger. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft stellte sich mit einem Mikrofon auf den Kempener Wochenmarkt und sprach im Handumdrehen mit etwa 200 Bürgern", erinnert sich Smolenaers. Schiefner wird eine ähnliche Strategie verfolgen. Er weiß, dass fast ausschließlich Genossen Saalveranstaltungen aufsuchen — wie soll er da potenzielle Wähler erreichen, die noch unschlüssig sind?

Die Internetseite soll Informationen liefern, aber auch Anknüpfungspunkt sein. Über das Kontaktformular können Bürger Anliegen vortragen und Schiefner persönlich einladen. "Die Brötchen oder den Kuchen bringe ich gerne mit", sagt der Kempener. Die Balance aus unmittelbarer und virtueller Begegnung werde seinen Wahlkampf entscheidend prägen. Dass er sich auf die Internetseite, die mit Facebook verknüpft ist, beschränkt, hängt damit zusammen, dass er selbst den Dialog führen möchte. Twitter steht er ohnehin zwiespältig gegenüber. "Ich muss der Welt nicht mitteilen, dass ich gerade mit dem Flieger in Düsseldorf gelandet bin und Parteifreunde mich dort abholen", sagt Schiefner. Eine unmissverständliche Anspielung darauf, dass CDU-Konkurrent Uwe Schummer sehr viel twittert.

Die Internetpräsenz will Schiefner mit seinem Team sehr aktiv leben. Eine "Udo-Schiefner-Gedächtnis-Seite" mit seit Monaten überholten Termineinträgen oder "Aktualitäten", die keine mehr sind, soll es nicht geben. Christian Lange hat eine Seite gestaltet, die sehr viele Fenster und Navigationspunkte enthält, durch die sich der interessierte Bürger durchklicken kann. Er hat das von der Bundespartei zur SPD-Farbe erkorene "Purpur" und die Schriftart übernommen, sonst aber vieles individuell auf Schiefner und die SPD im Kreis zugeschnitten. Die Texte verfasste Acelya Bakir, die künftig für Schiefner die Öffentlichkeitsarbeit machen wird. Aktuelle Nachrichten und regelmäßig erneuerte Videobotschaften Schiefners stehen auf der Seite. Dazu kommen Grundsatzinformationen zum Themenkomplexen wie Bildung, Gesundheits- und Sozialpolitik sowie anderen Schwerpunkten, die der Kandidat besetzt. "Wir machen einen aufsuchenden Wahlkampf. Aber ohne Internet und Verknüpfungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook geht es nicht", unterstreicht Hans Smolenaers.

(RP/rl)
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