Aufführung Ein Heimspiel mit Lachtränen

Kempen · Mit einem Heimspiel ging es im Rahmen der Reihe „Samstags halb fünf im Haus Wiesengrund“ weiter. Der Sketch-Club der Theatergruppe der Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen sorgte für brüllendes Gelächter.

 Der Sketche-Club der Senioren-Initiative Altenhilfe-Kempen sorgte im Haus Wiesengrund für kurzweilige Unterhalten.   Foto: Norbert Prümen

Der Sketche-Club der Senioren-Initiative Altenhilfe-Kempen sorgte im Haus Wiesengrund für kurzweilige Unterhalten. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen (nop)

Die Stuhlreihen im großen Saal von Haus Wiesengrund füllen sich mehr und mehr. Stimmengewirr macht sich breit. Herzliche Begrüßungen sind zu hören. Senioren umarmen sich, und immer wieder ertönt der Ruf „Hierher“, wenn Senioren auf die für Freunde freigehaltenen Stühle aufmerksam machen möchten. Über all dem liegt eine erwartungsvolle Spannung, wobei der Blick auf die offene Bühne schon verrät, wo es hingeht.

Die Bühne hat sich nämlich in „Ein feines Lokal“ mit Michelin Stern verwandelt, wie eine große Stellwand mit einer entsprechenden Aufschrift und dem bekannten Feinschmeckersymbol verrät. Eingedeckte Tische, die Hinweisschilder für die sanitären Anlagen, Speisekarten auf einem separatem Tisch – der Nachmittag im Rahmen der Reihe „Samstags halb fünf im Haus Wiesengrund“ beginnt im einem Restaurant.

Doch zuerst gibt es erstaunte Gesichter bei den Gästen. Mit Winken und einem fröhlichen „Tschüss“ und der Aussage „Es war echt schön“ verabschieden sich die zehn Darsteller der Sketch-Gruppe der Theatergruppe der Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen vom Haus Wiesengrund und wandern durch die große Glastür ins Foyer. Dafür erobert Nadja Kleine von der städtischen Seniorenpflegeberatung die Bühne. „Es ist schön, dass wir heute so viele Besucher begrüßen können. Wobei wir heute Gastgeber haben, die zu einem Heimspiel einladen. Und wo könnte man heute bei diesem Regen besser sitzen als hier“, sagt Kleine und gibt die Bühne frei für Carla Trautmann, Leiterin der Theatergruppe.

Eingeleitet von einigen kurzen Scherzen geht es direkt los. Wobei Trautmann im ersten Part einen tragenden Part übernimmt. Sie schlüpft nämlich in die Rolle eines Kellners. Allerdings eines der ganz besonderen Sorte. Scheckkarten werden nicht angenommen, größere Scheine können nicht gewechselt werden, die Gäste werden stattdessen zur Küchenarbeit abkommandiert, und überhaupt scheint es der Kellner eher darauf anzulegen, die Gäste zu vergraulen.

Die zu einem Stück aneinandergereiht gespielten Witze sind teilweise bekannt. Aber die Art und Weise wie die zehn Darsteller sie aufführen begeistert die Besucher immer wieder aufs Neue. Ob es sich um das Servieren der Suppe handelt, die der Gast gleich dreimal zurückgehen lässt, weil er sie nicht essen kann – es fehlt der Löffel – oder die bekannte Fliege in der Suppe, bei der Trautmann eine schwarze Samtfliege aus dem Suppenteller des Gastes hervorzaubert, die sie sich direkt umbindet, das Publikum lacht herzlich.

Dass Toilettenpapier die längste Serviette der Welt darstellt, sich hinter der Speisekartennummer 0815 Pommes verbergen und was es mit einer getrennten Hühnersuppe auf sich hat – beim Sketch-Club gibt es Aufklärung. Laute Lacher bei der bekannten Nummer mit dem Pilzgericht, für das vorab kassiert wird, wobei Mimik und Gestik der Schauspieler nicht zu überbieten sind. Dann ein Telefonklingeln. Der Kellner verschwindet hinter der Bühne. „Was kann ich für sie tun?“, ist zu hören. Die Stimme des Anrufers möchte einen Tisch bestellen, worauf eine bitterböse Kellnerstimme mit der Aussage: „Wie oft muss ich ihnen noch sagen, wir verkaufen keine Möbel“ die Antwort ist. Spontaner Besucherapplaus kommt auf.

Dann geht es in die Arztpraxis. Denn wer das Essen in diesem Restaurant zu sich genommen hat, der braucht einen Arzt. Bei dem bekommt auch der Datenschutz sein Fett weg. „Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen wir keine Namen mehr nennen. Aber die Dame mit den Hämorriden bitte in Behandlungsraum drei und sich frei machen“, heißt es, was für brüllendes Gelächter sorgt. Ob die Sketsche in der Apotheke, auf der Parkbank oder zum Abschluss der Auftritt des Luftpumpenorchesters, der Nachmittag vergeht wie im Flug. Zwei Stunden nach Beginn sind zahlreiche Lachtränchen geflossen. So manch einer hat sich schon den 16. November, 16.30 Uhr, in seinem Terminplan notiert. Dann geht es bei „Samstags um halb fünf im Haus Wiesengrund“ mit Schmitz Backes weiter. Zauberkunst, rheinischer Humor und Schlagfertigkeit treffen unter dem Titel „Witz und Wunder im Pullunder“ zusammen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort