Gemeinde Grefrath Rosige Zeiten

Gemeinde Grefrath · Der Gartenbaubetrieb Koster wurde vor 40 Jahren gegründet. Es ist Deutschlands größter Topfrosenproduzent. Die Inhaber züchten sogar eigene Sorten. Dabei ist eine Menge zu beachten.

Auf dem Tetendonk in Vinkrath geht es seit genau 40 Jahren überaus rosig zu, Franz und Gusti Koster haben dort den Gartenbau Koster aufgebaut. Inzwischen sind die Töchter und Schwiegersöhne im Unternehmen tätig. Tochter Sonja ist Gärtnermeisterin und betreibt heute in Grefrath zusammen mit ihrem Mann Frank Meinert "Sonja's Gartenhaus". Tochter Heike Koster-Ferfers ist Ingenieurin für Gartenbau und hat mit ihrem Mann Karsten vor gut vier Jahren den elterlichen Betrieb übernommen. Karsten Ferfers war früher Bankkaufmann und kümmert sich heute primär um die Technik, den Einkauf des Materials, das Internet und die Vermarktung der Rosen, während seine Frau die Expertin für alle fragen rund um die Blumenzucht ist.

Maschinen selbst mitentwickelt

Wer heute einen Gang durch die Hallen und die Treibhäuser macht, kommt fast aus dem Staunen nicht heraus,wieviel Technik für die Rosenproduktion benötigt wird. Gartenbau Koster hat verschiedene Maschinen selbst mitentwickelt. Seit 2006 gibt es eine eigene Züchtung mit Lizenz. Die Vier-Elements-Roses zum Beispiel sind eine Züchtung mit großblumigem und glänzendem Blatt. Sie gibt es als Topfrosen in verschiedenen Farben und Größen.

Die bei Koster ansonsten kultivierten Rosensorten sind geschützt und stammen vom dänischen Züchter Poulsen. Koster ist der einzige deutsche Lizenznehmer. In regelmäßigen Abständen werden mehrere Sorten zu sogenannten Haltbarkeitstests nach Dänemark geliefert, um die Qualität, die mit der Lizenzvergabe eng verbunden ist, zu überprüfen. Neben dem Hauptsortiment werden vor allem vom Frühjahr bis zum Sommer verschiedene Sonderformen angeboten: Spaliere, Säulen, Hochstämme, Fußstämme und Rosen-Container. Es gibt vier Kühlhäuser am Tetendonk für die Aufbewahrung der Rosen. Die Bewässerung erfolgt über eine computergesteuerte Düngerdosieranlage mit drei Modulen. Es gibt 15 feste Mitarbeiter und 20 bis 25 flexible Aushilfen. Die Grundstücksgröße beträgt rund 50 000 Quadratmeter, die Glasfläche rund 24 000, das Folienhaus rund 4000 und das Freiland 14 000 Quadratmeter.

Die Saison startet stets mit dem Valentinstag am 14.Februar. Die Hauptsaison liegt zwischen April und Juni. Der größte Kostenfaktor ist die Energie. Beispiel: In einer Stunde wird soviel Strom von den Grefrather Gemeindewerken abgenommen, wie ein Vier-Personenhaushalt in einem halben Jahr verbrauchen würde. 21 Grad ist die Durchschnittstemperatur in den Treibhäusern. Das benötigte Wasser kommt zu 90 Prozent aus Regenwasser. Die Beleuchtung ist wichtig für das gleichmäßige Wachstum der Kulturen. Die Produktion liegt in der Spitze bei rund fünf Millionen Topfpflanzen.

(RP)
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