Kempener Ring Rollt die Tour de France durch Kempen?

Stadt Kempen · Wenn eines der bedeutendsten Sportereignisse der Welt 2017 in Düsseldorf beginnt, könnten sich die Radrennprofis durch den Kreis Viersen auf den Weg nach Frankreich machen. Kempens Bürgermeister Rübo bestätigt das Interesse.

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Foto: ap, PDJ

Der Radsport besitzt in Kempen eine große Tradition. Schließlich findet hier im kommenden Oktober zum 58. Mal der Klassiker "Rund um die Burg" statt. In den 1990er-Jahren starteten auch Profis, die bei der Tour de France teilnahmen, in der Thomasstadt. Und genau diese Tour könnte Anfang Juli 2017 über den Kempener Ring rollen. Seitdem feststeht, dass dieses bedeutendste Radsport-Sportereignis der Welt 2017 am 1. Juli in Düsseldorf mit einem Einzelzeitfahren beginnt, machen sich viele Städte und Gemeinden Hoffnung, ein Stück von dem schmackhaften Tour-Kuchen abzubekommen.

Am vergangenen Donnerstag präsentierte in Krefeld die Veranstaltergemeinschaft "IG TdF KR 17" ihr Konzept als Durchlaufstation der dritten Etappe. Von dort aus könnte es durch den Kreis Viersen über Belgien oder Holland Richtung Frankreich gehen. Neuss und Mönchengladbach sind Konkurrenten der Krefelder. Das Eintrittsgeld für die Seidenstadt beträgt 50.000 Euro, das bis Ende Juli mit Hilfe von Sponsoren eingesammelt werden soll. Für den Kreis Viersen hat die bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) ansässige Niederrhein Tourismus GmbH beim Organisationsbüro in Düsseldorf den Hut in den Ring geworfen. "

Einige Kommunen im Kreis haben bereits ihr Interesse signalisiert. Sobald der Kreis das endgültige Signal gibt, kann ein Vorvertrag geschlossen werden. Für den Kreis wäre das eine tolle Sache und ein medialer Erfolg", erklärte gestern Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus, auf Anfrage der Rheinischen Post. Erst am 18. Oktober 2016 fällt die Entscheidung über die endgültige Streckenführung ab der zweiten Etappe. Zu den interessierten Kommunen im Kreis gehört auch Kempen. "Das wäre für unsere Stadt ein großartiges Event. Falls die Tour durch den Kreis führt, wollen wir dabei sein", sagte Bürgermeister Volker Rübo gestern im RP-Gespräch. Auch Brüggen, Nettetal, Schwalmtal und Niederkrüchten wollen aufs Tour-Rad steigen.

Aus Viersen, Tönisvorst, Willich und Grefrath hat Martina Baumgärtner bisher noch keine Rückmeldung erhalten. Rund 10.000 Euro müsste jede Kommune als Startgeld an die Düsseldorfer Organisatoren überweisen. "Das werden wir nicht aus der Stadtkasse bezahlen. Ich gehe davon aus, dass wir für so ein weltweites Großereignis Sponsoren finden", erklärte Rübo. Martina Baumgärtner sieht "keine große Hürde" für die Interessenten: "Der Aufwand für die Sicherheits-Vorkehrungen ist nicht groß."

Kempen könnte am 2. Juli 2017 ein Volksfest der Fahrradfreunde erleben. Denn an diesem Samstag findet auch der Niederrheinische Radwandertag statt. Und wenn dann auch nur für wenige Minuten zusätzlich die besten Radrennprofis der Welt vorbeisausen, dann würde ein neues Stück Stadtgeschichte geschrieben. Auch wenn der Radsport den Dopingfluch immer noch nicht ganz besiegen konnte, hat die Tour der France nichts von ihrer Anziehungskraft verloren.

Besonders die deutschen Fans erinnern sich wieder gerne an die glanzvollen Zeiten von Jan Ulrich oder Erik Zabel. Denn alleine der starker Sprinter André Greipel gewann bei der Tour de France im vergangenen Jahr vier Etappen. Auch Simon Geschke und Zeitfahrweltmeister Toni Martin feierten 2015 jeweils einen Etappensieg. Allein diese und viele andere klangvolle Namen einmal live auf dem Rennsattel bewundern zu können, wird tausende Fans an die Strecke locken. Bereits eine Stunde vorher passiert eine große Werbekolonne, die einem Karnevalsumzug ähnelt, die Zuschauer.

(RP)
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