Stadt Kempen Riesenbagger nagt am 5. Stock

Stadt Kempen · Auf einem Tieflader ist ein schwerer Abbruchbagger am Donnerstagsabend nach Kempen gebracht worden. Der Schwertransporter manövrierte mühsam um enge Kurven in die Burgstraße zum Abrissort Kreishaus.

 Der Schwertransport trifft am Donnerstagabend auf der Burgstraße ein. Der Bagger mit Riesenausleger wird am Kreishaus abgesetzt.

Der Schwertransport trifft am Donnerstagabend auf der Burgstraße ein. Der Bagger mit Riesenausleger wird am Kreishaus abgesetzt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Abruchstelle in der Kempener Innenstadt hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Vor allem ältere Herren, aber auch Eltern mit kleinen Kindern staunen, wie die inzwischen zwei Abrissbagger kurzen Prozess mit der soliden Beton-, Stahl- und Ziegelkonstruktion des ehemaligen Kreis- und Polizeigebäudes an der Ecke Burg-/Orsaystraße machen.

 Der 17 Meter lange Arm des Abbruchbaggers reicht mühelos bis zum fünften Stockwerk des alten Kreisgebäudes. Der Baggerführer kann seine gesamte Kabine nach hinten kippen, um bessere Sicht bis zum Dach zu haben.

Der 17 Meter lange Arm des Abbruchbaggers reicht mühelos bis zum fünften Stockwerk des alten Kreisgebäudes. Der Baggerführer kann seine gesamte Kabine nach hinten kippen, um bessere Sicht bis zum Dach zu haben.

Foto: Kaiser, Wolfgang

Die Maschinen und nur wenige Arbeiter räumen die einige tausend Quadratmeter große Fläche für das ehrgeizige Klosterhof-Projekt: Die Kempener Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft errichtet hier bis 2004 ein klassisch-elegantes Wohn- und Geschäftszentrum.

Am Donnerstagabend traf der zweite Bagger auf einem Schwertransport-Tieflader ein. Selbst um diese Zeit schauten Interessenten zu, wie der Raupenbagger von der Ladefläche auf das planierte Areal vor dem Kreishaus rollte. Sein 17 Meter langer, mächtiger Stahlausleger wahlweise mit Greifer, Meißel oder Schere reicht bis übers Flachdach des fünfstöckigen Kreishauses. Von der anderen, ebenfalls 40 Tonnen schweren Maschine, die den Verbindungsgang "Beamtenlaufbahn" erschütterungsarm abgerissen hat, unterscheidet ihn nur der um acht Meter längere Ausleger.

Schon gestern hinterließ der imposante Großbagger tiefe Spuren am Gebäude. Er riss die Sonnenblenden aus Leichtmetall von der Fassade und brach die Fenstersegmente, eins nach dem anderen, aus der Front. Leere Zimmerhöhlen blieben übrig, sechs Büroräume waren abends bereits weg. In den nächsten zwei Wochen macht der Bagger das Gebäude bis zum Erdgeschoss platt, dann übernimmt der kleinere den Rest bis in den Keller.

Zugleich schließen die Stadtwerke die bereits parallel am Klostergebäude verlegte Fernwärmeleitung an, so dass die im Kreishauskeller verborgene Fernwärmestation entfernt werden kann. In drei Wochen, schätzen Axel Schmitz von der Investorfamilie und sein Projektleiter Ludger Wilkes, ist alles dem Erdboden gleich. Etwa von Ende März bis Mitte Mai wird die Tiefgarage an der Orsaystraße beseitigt und parallel der Verbau errichtet, so Wilkes, also die riesige Grube mit Wänden abgestützt. Sie sichern Kloster und Paterskirche vor dem Abrutschen.

Für Schaulustige ist noch viel zu sehen. Fehlt nur ein Imbissstand. . .

(RP)
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