Altstadt-Rundgang zum Thema Barrierefreiheit Bundesvorsitzende der Grünen besucht Kempen

Kempen · Die Bundesvorsitzender der Grünen, Ricarda Lang, hat sich mit dem Lebenshilfe-Projektteam „Viersen für Alle“ am Dienstag bei einem Rundgang durch die Altstadt ein Bild davon gemacht, welche Barrieren es für Menschen mit Behinderung in der Stadt gibt.

  Beim Altstadt-Rundgang ließ sich Ricarda Lang (Grüne) vom Team „Viersen für alle“ Hilfen und Problemstellen für Menschen mit Behinderung zeigen.   Foto: Prümen

Beim Altstadt-Rundgang ließ sich Ricarda Lang (Grüne) vom Team „Viersen für alle“ Hilfen und Problemstellen für Menschen mit Behinderung zeigen. Foto: Prümen

Foto: Norbert Prümen

Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, war am Dienstagabend nach Kempen gekommen, um sich mit dem Team von „Viersen für alle“ bei einem Rundgang durch die Altstadt ein Bild davon zu machen, welche Hindernisse Menschen mit Behinderung den Alltag erschweren und welche Besserungen es bereits gibt.

So verfügen 60 Geschäfte in Kempen seit 2018 über Klingeln, die Menschen im Rollstuhl betätigen können, damit ihnen geholfen wird. Auch gibt es vielerorts mobile Rampen, die ein Zugang zu den Läden erleichtern. Dass es diese Hilfen gibt, ist dem Projektteam der Lebenshilfe Viersen zu verdanken, das aus Betreuern Pia Grühn, André Sole-Bergers und sechs Experten mit Einschränkungen besteht.

Barrierefreie Toiletten seien dagegen Mangelware in Kempen, sagt Sole-Bergers, im Rathaus gibt es eine, aber die war in der Pandemie lange nicht zugänglich. In der Altstadt gebe es keine Orientierungshilfen für Blinde, auch das Pflaster auf dem Buttermarkt sei nicht rollstuhlgerecht, sagt Grühn. Experte Malte Fabianek sagte über die Sparkassen-Filiale: „Vier Stufen sind für Rollstuhlfahrer einfach zu viel.“

Ricarda Lang betonte: „Jeder Mensch soll verschieden sein dürfen. Das Projekt gefällt mir besonders, weil nicht über den Kopf der Menschen hinweg etwas für ihre würdevolle Teilhabe am öffentlichen Leben getan wird, sondern mit ihnen.“ Nach dem Rundgang wurde bei Kaffee und Kuchen dann über den fehlenden Mindestlohn für Menschen mit Behinderung und Hürden im Digitalen gesprochen.

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