Kempen, Willich und Lobberich Auch Berufskolleg öffnet für Unterricht

Kempen · Das Rhein-Maas-Berufskolleg mit Teilstandorten in Kempen, Willich und Lobberich erwartet ab Donnerstag rund 600 Schüler. Sie werden von rund 100 Pädagogen unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen unterrichtet.

 Eric Bongartz (links) und Uwe Lagac messen in einem Klassenraum den Abstand aus, in dem Tische und Stühle für den Unterricht aufgestellt werden.

Eric Bongartz (links) und Uwe Lagac messen in einem Klassenraum den Abstand aus, in dem Tische und Stühle für den Unterricht aufgestellt werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Mit 3000 Schülern in verschiedenen Bildungsgängen ist das Rhein-Maas-Berufskolleg in Kempen die größte Schule im Kreis Viersen. Auch in den Schulgebäuden an der Kleinbahnstraße und der Von-Saarwerden-Straße in Kempen sowie an den beiden Teilstandorten in Willich (Schiefbahner Straße) und Lobberich (Färberstraße) beginnt am Donnerstag, 23. April, wieder der Unterricht. Rund 600 Schüler sollen dann von mindestens 100 Lehrern in Kleingruppen betreut werden. Schließlich stehen für viele Schüler in nächster Zeit wichtige Prüfungen an.

Die Vorbereitungen für den Schulunterricht laufen seit etwa einer Woche. Schulleiterin Elke Terbeck berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung von den Planungen. Es gibt einen Notstundenplan beispielsweise für die Abschlussklassen, die zunächst wieder in den Klassenräumen unterrichtet werden sollen. Zunächst sollen aber nur jeweils die prüfungsrelevanten Fächer unterrichtet werden. Die Einteilung der Kleingruppen übernehmen die jeweiligen Klassenlehrer.

 Im Schulsekretariat arbeiten Kerstin Kraft (links) und Lena Niedling aus Sicherheitsgründen durch eine Acrylscheibe voneinander getrennt.

Im Schulsekretariat arbeiten Kerstin Kraft (links) und Lena Niedling aus Sicherheitsgründen durch eine Acrylscheibe voneinander getrennt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wie an anderen Schulen wurden auch die Berufsschüler zuletzt mit Hausaufgaben online nach Hause beliefert. Sie erhalten jetzt auf diesem Wege auch die Notfallstundenpläne, Angaben zu den Sicherheitsbestimmungen und zu den Einteilungen der Lerngruppen. Alle Schüler, die vorerst nicht ans Berufskolleg zurückkehren, werden ebenfalls weiterhin online beschult.

Für ein Berufskolleg ist die Organisation des Schulunterrichts im Zeichen der Corona-Pandemie deutlich aufwendiger als an Gymnasien, Gesamtschulen oder gar Grundschulen. Zwar sind im Normalfall nie alle 3300 Schüler gleichzeitig in den insgesamt vier Schulgebäuden. Auch fast 200 Pädagogen und Verwaltungsmitarbeiter sind nicht zur gleichen Zeit im Berufskolleg. Normalerweise sind die schulischen Lehrgänge für die Auszubildenden exakt mit den Belangen der Arbeitgeber abgestimmt. Das ist auch jetzt der Fall. Gleichwohl muss angesichts der besonderen Sicherheitsvorkehrungen, unter denen der Unterricht nun stattfinden muss, einiges neu strukturiert werden. So sollen sich nach Angaben von Elke Terbeck beispielsweise nur sechs Schüler und ein Lehrer pro Raum aufhalten. In den Räumen werden auf den Böden Markierungen angebracht, um den Sicherheitsabstand einhalten zu können. „Das bedeutet einen immensen logistischen Aufwand“, so Elke Terbeck. Das Schulverwaltungsamt des Kreises Viersen hat das Berufskolleg, das eine Bildungseinrichtung in der Trägerschaft des Kreises ist, bereits ausreichend mit allem Nötigen ausgestattet.

Der Unterricht soll zeitversetzt stattfinden, damit sich Schüler und Lehrer möglichst wenig begegnen. In den Pausen müssen die Abstandsregeln eingehalten werden. Cafeteria und Selbstlernzentrum bleiben geschlossen. Es gibt Automaten für Getränke und Snacks. Die Schüler werden gebeten, sich Verpflegung von zu Hause mitzubringen.

Bei allem guten Willen, den Unterricht in den Schulgebäuden unter den besonderen Bedingungen abzuhalten, bleibt bei Schulleiterin Elke Terbeck und ihrem Team die große Sorge, dass sich Schüler oder Lehrer möglicherweise doch mit dem Coronavirus infizieren könnten. „Ich habe in dieser Situation erhebliche Bauchschmerzen“, so Elke Terbeck.

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