Stadt Kempen Realschule feiert 50-jähriges Bestehen

Stadt Kempen · Ein spannendes Jahr für die Erich Kästner Realschule: Sie wird ein halbes Jahrhundert alt. Als eigenständige Schulform läuft sie aus. Die neue Gesamtschule erzeugt so etwas wie Aufbruchstimmung.

 Während der Bau noch im Gange war, spielten die Kinder schon auf dem Schulhof. 1967 zogen alle elf Klassen in ihre neue Schule. Zwei Jahre später wurde als Schlusspunkt die Aula fertig.

Während der Bau noch im Gange war, spielten die Kinder schon auf dem Schulhof. 1967 zogen alle elf Klassen in ihre neue Schule. Zwei Jahre später wurde als Schlusspunkt die Aula fertig.

Foto: rs

Ihren 50. Geburtstag möchte die Realschule ganz groß feiern, die Vorbereitungen laufen bereits seit anderthalb Jahren. Ein bisschen Wehmut schwingt natürlich mit, beginnt doch in diesem Jahres der Anfang vom Ende der Realschule als eigenständiger Schulform. Aber man habe sich bewusst für ein großes Fest entschieden, sagt Schulleiter Uwe Hötter: "Das ist eine Schule mit Tradition, in der seit 50 Jahren hervorragende Arbeit geleistet wird. Als mit der Vorbereitung der Feierlichkeiten begonnen haben, wussten wir schon, dass es in Richtung Gesamtschule geht." Zur Feier werden auch die Haupt- und die dann neue Gesamtschule eingeladen — als Zeichen für das künftige Miteinander.

Hötter sieht neue Schulform als Chance

In den kommenden paar Jahren müssen Lehrer, Schüler und Eltern den Überblick bewahren. Es gibt drei Schulen: die Realschule, die Hauptschule und die Gesamtschule. Real- und Hauptschule werden in jedem Schuljahr um eine Jahrgangsstufe ärmer, während die Gesamtschule immer weiter wächst. Haupt- und Realschule behalten ihr Kollegium und ihren Schulleiter. Auf beiden Seiten gibt es Lehrer, die zusätzlich in der Gesamtschule unterrichten. Hinzu kommen bereits jetzt neue Lehrer, die eine Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe haben. Wer Leiter der neuen Gesamtschule wird, steht noch nicht fest.

Die neue Schulform bietet in den Augen Hötters zahlreiche Chancen: "Wir verwirklichen ein neues Konzept, können dabei aber an bewährten Dingen aus dem altem Konzept festhalten."

Schulleiter lobt Zusammenarbeit mit Stadt und Bezirksregierung

Man wolle möglichst viel vom guten Geist der Realschule mit in die neue Gesamtschule mitnehmen, betont der stellvertretende Schulleiter Christoph Feldmann. Das längere gemeinsame Lernen, das auch ausdrücklicher Elternwunsch ist, bietet nach Ansicht Hötters ganz andere Möglichkeiten. Die Umstellung auf den Ganztag bedeute 20 Prozent mehr Lehrerstellen.

Der Schulleiter lobt die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt und der Bezirksregierung. Unter anderem die sei dafür verantwortlich, dass an der Schule eine regelrechte Aufbruchstimmung herrsche. "Wir wollen eine gute Schule schaffen, die Kinder sollen beste Voraussetzungen vorfinden", sagt Feldmann.

Keine Zweifel und keine Angst vor einem "Abenteuer"

Ein Abenteuer werde die Einführung der Gesamtschule sicher nicht: Man wolle das Rad nicht neu erfinden, es gebe bewährte Konzepte. Aber auch Herausforderungen, beispielsweise bei der Gestaltung des Stundenplans, für die der stellvertretende Schulleiter verantwortlich ist. Teilweise arbeiten die Lehrer an beiden Schulen, die neue Gesamtschule benutzt von Beginn an die Fachräume mit — da ist perfekte Logistik notwendig.

Uwe Hötter hat keinerlei Zweifel daran, dass die notwendige Anmeldezahl von 100 Schülern für die neue Gesamtschule erreicht wird. Er geht von sechs Eingangsklassen aus: "Ideal wären dann 150 bis 180 Fünftklässler."

(RP)
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