Stadt Kempen Realschüler zeigen Solidarität

Stadt Kempen · Im Mai findet wieder der Soziale Tag der Erich Kästner Realschule statt. Die Schüler gehen einen Tag arbeiten und spenden ihren Lohn für einen gemeinnützigen Zweck. Das Projekt ist in Kempen längst etabliert.

 Vertreter der drei gemeinnützigen Organisationen und der Realschule informierten gestern die Schüler über Einzelheiten des Sozialen Tags.

Vertreter der drei gemeinnützigen Organisationen und der Realschule informierten gestern die Schüler über Einzelheiten des Sozialen Tags.

Foto: wolfgang kaiser

Erste Schritte in die Berufswelt unternehmen am Dienstag, 30. Mai, die Achtklässler der Kempener Erich Kästner Realschule. Es sind über 140 Jugendliche aus fünf Klassen. Der Lohn, den sie für ihre sechs bis acht Stunden Arbeit bekommen, geht an drei gemeinnützige Organisationen: die Kempener Tafel, die Organisation "Kempen hilft!" und den Kinder- und Jugendhospizdienst der Duisburger Malteser. Im vergangenen Jahr kamen stolze 5400 Euro zusammen.

Bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes haben die Schüler freie Wahl: Sie können im elterlichen Betrieb arbeiten, im Handwerk, im Einzelhandel oder in der Landwirtschaft. Der Richtwert beim Lohn liegt bei fünf bis sechs Euro, gern darf es auch ein bisschen mehr sein. Ihren kurzzeitigen Arbeitgeber müssen sich die Schüler selber suchen. Schulleiterin Siggi Strohe: "Ihr stellt für einen Tag eure Arbeitskraft zur Verfügung und habt dafür Gelegenheit, erstmals einen Blick hinter die Kulissen des Berufslebens zu werfen." Die Spenden gehen an Empfänger, die den Schülern nahestehen. Die Jugendlichen zeigen dabei dass sie solidarisch sind und denjenigen helfen, die nicht an der Sonnenseite des Lebens gelandet sind. Sie übernehmen Verantwortung - eine wichtige Übung für das spätere Leben. Schulsozialarbeiterin Mira Dugal-Klahre an die Achtklässler gewandt: "Ihr seid die Stars des Sozialen Tags."

Die Organisation "Kempen hilft" ist eine Initiative der Stadt, die während der großen Flüchtlingswelle gegründet wurde. Verschiedene Gruppen seien beteiligt, erläutert Ralf Braun von der Stadt Kempen, die die Koordination übernommen hat. Die Spendengelder sind für ein Tanzprojekt bestimmt, das man mithilfe des "Runden Tischs" aus Duisburg-Marxloh in Kempen für Kinder anbieten möchte - nicht nur für Flüchtlingskinder. Das Motto nannte Sandra Henschel: "Jeder Mensch hat ein Talent, und wir fördern es." Am Ende des Projekts soll ein Musical stehen. Federführend ist Tanzprofi Charly, der unter anderem bereits gemeinsam mit DJ Bobo auf der Bühne stand.

Der Kinder- und Jugendhospizdienst kümmert sich um kleine Patienten, die unheilbar krank sind und bald sterben. Die ehrenamtlichen Helfer kümmern sich um die ganze Familie, also auch um die Eltern und Geschwisterkinder. Die Betroffenen benötigen besonders dann Gemeinschaft, wenn der Tod naht: "Die Kinder spüren genau, dass ihr Leben zu Ende geht", sagt Walter Tewes. Da das gesamte Angebot kostenlos ist, sei man auf Spenden angewiesen, fügt Andrea Kleinefehn hinzu.

Die in der Stadt längst etablierte Kempener Tafel bietet auf ehrenamtlicher Basis Hilfe für Bedürftige an. Da alle Mitarbeiter gestern Vormittag Termine hatten, übernahmen die Neuntklässlerinnen Julia und Lorina die Vorstellung der dort geleisteten Arbeit. Sie haben in der vergangenen Woche die Tafel besucht und sich informiert. Die Helfer sammeln in den Filialen verschiedener Supermärkte Spenden ein. Das sind in der Hauptsache Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, die aber noch von einwandfreier Qualität sind. Das Tafel hat Unkosten für Benzin, Energie, Miete und Müllabfuhr und ist daher auf Spenden angewiesen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort