Kempen Radfahr-Spaß im Team

Kempen · Ein Rad, zwei Fahrer – das Tandem macht es möglich. Die Familien Sandrock und Hormes sind seit Jahren begeisterte Tandemfahrer. Die RP hat die Gemeinsam-Radler auf eine ihrer Touren begleitet.

 An der Neersener Pappelallee trafen sich die Tandemfahrer Ramona und Johanna Hormes, Steffi und Udo Hormes sowie Jack und Monica Sandrock (v.l.) mit ihren Gefährten.

An der Neersener Pappelallee trafen sich die Tandemfahrer Ramona und Johanna Hormes, Steffi und Udo Hormes sowie Jack und Monica Sandrock (v.l.) mit ihren Gefährten.

Foto: Wolfgang Kaiser

Ein Rad, zwei Fahrer — das Tandem macht es möglich. Die Familien Sandrock und Hormes sind seit Jahren begeisterte Tandemfahrer. Die RP hat die Gemeinsam-Radler auf eine ihrer Touren begleitet.

Schiefbahn/ Viersen Wenn Udo Hormes klingeln will, dann greift er zur Lederschnur am Hinterrad, zieht daran und die Laufradglocke ertönt. "Diese Glocke funktioniert vom Prinzip her wie ein Dynamo. Ich ziehe sie ans Rad und sie klingelt", erklärt Udo Hormes. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit am Tandem der Viersener Familie, das von der Bereifung und auch vom Aussehen her an ein altes Motorrad erinnert. Das Schätzchen ist ein Köln Cito Rad und stammt aus dem Jahr 1947.

"Als wir uns vor zehn Jahren aufgrund des Hobbys meines Mannes, dem Sammeln alter Fahrradhilfsmotoren, entschlossen, ein Tandem anzuschaffen, stießen wir über E-Bay auf dieses Rad", erinnert sich Steffi Hormes. Und damit begann die Liebe zum Tandem, von denen die Hormes mittlerweile drei haben. Denn auch die Kinder sind vom Fahren zu zweit begeistert. Nur eins klappte nicht so richtig. Der ans Tandem angebaute Hilfsmotor erwies sich als zu laut, so dass Udo Hormes ihn wieder abbaute.

Ganz erfahrene Duett-Fahrer sind auch Monica und Jack Sandrock. Das Schiefbahner Ehepaar fährt seit 35 Jahren Tandem. "Beim ersten Radkauf hatten wir noch keine Ahnung. Wir haben eins mit automatischer Schaltung gekauft und mussten zudem bald feststellen, dass die Bremsanlage mit Rücktritt sehr schlecht war. Sie lief heiß, wenn wir im hügeligen Gebiet bergab fuhren und bremsen mussten", erinnert sich Jack Sandrock. Das nächste Tandem hatte Trommelbremsen und das aktuelle Gefährt für zwei sogar hydraulische Bremsen.

Monica Sandrock war es damals, die für ein Tandem plädierte. "Wenn wir Radtouren machten sah ich meinem Mann nur als kleines Pünktchen irgendwo vor mir", erzählt sie lachend. Mit dem Tandem erübrigt sich das. Das Fahren zu zweit ist nicht schwieriger als auf einem Fahrrad, allein — wenngleich es am Anfang sehr ungewohnt ist, besonders für den hinten sitzenden Radler. "Man versucht am Anfang mitzulenken, aber das geht nicht", sagt Monica Sandrock.

Alle Doppel-Radler sind sich einig, dass man nach drei- bis vielmaliger Fahrt den Bogen raus habe. Wer hinten oder vorne sitzt muss individuell ausprobiert werden, wobei der vordere Fahrer mehr leistet. Das Lenken eines Tandems ist nämlich etwas schwerer als das Steuern eines Einsitzers. Bei Familie Hormes sitzt Steffi vorne — sehr angenehm meint sie, denn ab und zu gebe es auch mal eine Rückenmassage. Bei den Sandrock hält Jack den Lenker fest im Griff. "Ich zwicke, wenn er zu schnell fährt", erzählt Monica Sandrock und zwinkert mit dem Auge.

Wenn Ramona (13 Jahre) und Johanna (14 Jahre) zusammen auf dem Klappradtandem fahren ist es meist Ramona, die fährt. Bei ihr wackle das Tandem immer zuerst, wenn sie vorne führe, verrät Johanna. "Es ist wirklich fahren im Team, wobei man sich während der Fahrt gut unterhalten kann, ohne dass man verkehrswidrig nebeneinander fährt", meint Udo Hormes.

In einem sind sie sich die beiden Familien einig, ob Oldtimer-, Klapp- oder Hightechrad, das Tandem fahren macht großen Spaß und sie möchten ihre Doppelräder nicht mehr missen.

(tref)
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