Stadt Kempen Public Viewing: Kempen nein - Grefrath ja

Stadt Kempen · Für den Kempener Buttermarkt hat es die Stadt untersagt, bei der Fußball-Weltmeisterschaft eine Großleinwand aufzustellen. Im Grefrather Eissportzentrum kommen die Fans bei den Deutschland-Spielen auf ihre Kosten.

 Bei der Europameisterschaft 2012 drückten im Grefrather Eissportzentrum zahlreiche Fans der deutschen Mannschaft die Daumen. Das wird bei der Weltmeisterschaft im Juni und Juli nicht anders sein.

Bei der Europameisterschaft 2012 drückten im Grefrather Eissportzentrum zahlreiche Fans der deutschen Mannschaft die Daumen. Das wird bei der Weltmeisterschaft im Juni und Juli nicht anders sein.

Foto: wolfgang kaiser

Wenn am 16. Juni um 18 Uhr in Salvador eine Trillerpfeife gezückt wird, schaut ganz Fußball-Deutschland in die Fernsehröhre. An diesem Abend bestreitet die deutsche National-Elf als Mitglied der Gruppe G ihr erstes Spiel bei der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Zum Auftakt muss das Team von Jogi Löw gegen Portugal antreten. Wie bereits bei den vergangenen großen Turnieren wird es dann deutschlandweit zahlreiche Möglichkeiten geben, ein 90-minütiges Spiel gemeinsam anzugucken. Wo es dieses Public Viewing in Kempen und Grefrath geben wird, haben wir - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - knapp zwei Monate vor dem WM-Beginn erfragt.

"Auf dem Buttermarkt wird es kein Public Viewing geben", sagt Christoph Dellmans, Pressesprecher der Stadt Kempen. Dort könne die Sicherheit nicht garantiert werden, begründet er die Entscheidung des Ordnungsamtes. "Nach der Loveparade-Katastrophe vor vier Jahren in Duisburg sind nicht nur die Sicherheitsauflagen angezogen worden. Auch die Menschen achten seither zunehmend auf den Sicherheitsaspekt", sagt Dellmans. Er erinnert sich an das letzte Public Viewing auf dem Kempener Buttermarkt im Jahr 2000: "Es war grausam voll und danach sah der Platz wie ein Schlachtfeld aus." Wenn ein Gastwirt in der Thomasstadt zum Public Viewing einlädt, hat das städtische Ordnungsamt ebenfalls das letzte Wort. "Da entscheidet dann der Einzelfall", sagt Dellmans. Werbering-Chef und Treppchen-Wirt Armin Horst will "keinen Ärger mit den Nachbarn" wegen des "Rudelguckens" heraufbeschwören, überträgt die Deutschland-Spiele dafür aber in seiner Kneipe an der Ellenstraße 35. Die "typischen Sportkneipen" wie das Manythron und das Falko (beide am Buttermarkt) sind "auf jeden Fall mit dabei". Dort soll - soweit die Pläne - drinnen und draußen mitgefiebert werden können. Im Zweifel entscheidet das Wetter, ob's rein geht oder nicht.

In Grefrath werden - wie schon in den Vorjahren - alle Spiele mit deutscher Beteiligung öffentlich geteilt. Im Eissportzentrum können bis zu 4000 Fußballfans gemeinsam die Matches auf einer Großbildleinwand verfolgen. "Die entsprechenden Gespräche mit dem Eissportzentrum stehen noch aus", sagt Ordnungsamts-Chef Norbert Franken.

Bei der Planung beruft sich Franken auf den Erlass des nordrhein-westfälischen Innenministeriums, wonach mit dem Lärmschutz während der Weltmeisterschaft "großzügig verfahren" werden soll. Zur Erklärung: Wegen der Zeitverschiebung dauert so manches Spiel bis deutlich nach 22 Uhr. "Den genauen Rahmen stecken wir noch ab", kündigt Franken an. Natürlich wird die Nachtruhe eingehalten, wenn nötig werden Rahmenprogramme entsprechend eingeschränkt.

(tone)
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