Stadt Kempen Propst Eicker eröffnet die Geistliche Woche

Stadt Kempen · Sehr gut gefüllt war am Sonntagmorgen die Kirche Christ-König im Hagelkreuz beim Gottesdienst zur Eröffnung der Geistlichen Woche der Pfarre St. Mariae Geburt. Eine Woche lang werden sich Interessierte unter dem Motto "Menschen. Wege - Abenteuer Beten" mit ganz unterschiedlichen Gebetserfahrungen auseinandersetzen können. Darauf ging dann auch Propst Thomas Eicker in seiner Predigt ein. Er hatte herausgefunden, dass im Koalitionsvertrag der kommenden Bundesregierung das Wort "Leistung" 109 Mal vorkommt. Immer mehr werde das Leben vom Leistungsgedanken beeinflusst. Das beginne schon in der Grundschule mit Leistungstests und ziehe sich durch das ganze Leben, so der Propst. Alles müsse stets höher, schneller, weiter gehen, egal in welchem Lebensbereich. Leistung muss sich wieder lohnen sei die Devise, so Eicker. Aber er erinnerte die Besucher daran, dass die Fähigkeit zum Leisten schwächer wird, sei es aus Altersgründen oder wegen Krankheit. "Wie stehen wir da vor Gott?", fragte Eicker. Gott nehme den Menschen einfach so an, wie er sei. Gleichzeitig schaffe das Gebet eine Bindung, die sich neben dem "Vater unser" im "Gegrüßet seist Du Maria" besonders zeige. Eicker forderte auf, die Woche als Gelegenheit zu nehmen, Glauben und Gebet neu und bewusster zu erleben.

 Propst Thomas Eicker zelebrierte gestern in der Kirche Christ-König im Hagelkreuz die heilige Messe zum Auftakt der Geistlichen Woche.

Propst Thomas Eicker zelebrierte gestern in der Kirche Christ-König im Hagelkreuz die heilige Messe zum Auftakt der Geistlichen Woche.

Foto: Kaiser

Er nahm den interaktiven Gebetsweges in der Christ-König-Kirche, der in dieser Woche möglichst vielen Besuchern offen stehen soll, zum Anlass einer Mahnung. Maria, eine einfache Frau aus dem Volk, ist die Begnadigte, die auserwählt wurde. Und dies zähle auch für jeden Menschen, egal ob er oder sie leistungsfähig sei oder nicht. Wer zwischen den Zeilen lesen wollte, konnte dies auch klar als Hinweis auf die derzeitigen Diskussionen um Empfänger staatlicher Leistungen oder ehrenamtlicher Hilfen sehen. Das hörte man nach der Messe von einigen Besuchern.

(sr)
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