Stadt Kempen Preis für Tadschikistan-Hilfe

Stadt Kempen · Dr. Martin Kamp erhielt am Sonntag vom Lions-Club den Thomas-Preis für sein Engagement in Tadschikistan. Er ist gerade erst aus Zentralasien zurückgekehrt. Das Land verdiene unsere Aufmerksamkeit, sagte er am Sonntag.

 Aus den Händen von Günter Naasner (l.) erhielt Dr. Martin Kamp gestern den Thomas-Preis. Rechts Dr. Imoudin Sattorow, Botschafter von Tadschikistan.

Aus den Händen von Günter Naasner (l.) erhielt Dr. Martin Kamp gestern den Thomas-Preis. Rechts Dr. Imoudin Sattorow, Botschafter von Tadschikistan.

Gleich zwei Anlässe zum Feiern gab es am Sonntag für den Kempener Lions-Club. Dr. Martin Kamp erhielt den Thomas-Preis für sein ärztliches Engagement in Tadschikistan. Außerdem besteht der Lions-Club seit 25 Jahren.

Nicht nur Mitglieder des Kempener Lions-Club waren auf Gut Heimendahl gekommen, sondern auch Vertreter aus Willich, Nettetal und Viersen. Außerdem Gäste vom Rotary-Club und dem "Round Table".

Brücke zu den Kranken

Günter Naasner, der derzeitige Präsident des Lions-Club Kempen, betonte in seiner Begrüßung, dass mit dem Thomas-Preis vorbildliches soziales Engagement gewürdigt werden soll. Dr. Martin Kamp schlage die Brücke zu den Kranken in Tadschikistan, so wie er dies zuvor in Vietnam getan hat, und baut vor Ort medizinische Hilfe auf.

Genau dies passt zum Lions-Club, der sich auf vielfältige Weise sozial engagiert. Vornehmlich in lokalen Projekten. Vor 17 Jahren wurde dazu anlässlich der 700-Jahr-Feier Kempens der Preis ins Leben gerufen. Das Preisgeld, in diesem Jahr immerhin 3 000 Euro, erarbeitet der Verein mit Aktionen wie seiner Tombola auf dem Weihnachtsmarkt wie auch dem Glühwein- und Reibekuchenstand dort.

Erst am Vortag war Dr. Kamp von einem einwöchigen Einsatz in Tadschikstan zurückgekommen. Seit drei Jahren fährt er immer wieder dorthin, um Kindern, aber auch Erwachsenen mit Mund-Gaumen-Kieferspalten operativ zu helfen. Eins von tausend Kindern kommt dort mit diesem Defekt zur Welt.

Ohne die Operation hätten sie kaum eine Chance in diesem Land. Kamp bedankte sich auch bei den Kollegen, die ihn in seiner Arbeit unterstützen. So sind es mittlerweile zehn Professoren, die die Ausbildungsarbeit einheimischer Ärzte mit begleiten. "Dieses Land verdient und braucht viel Aufmerksamkeit", appellierte er an die Besucher.

Botschafter zu Gast

Das bestätigte auch der Botschafter Tadschikistans Dr. Imomudin Sattorov, der aus Berlin gekommen war. Dabei ist das zentralasiatische Land, das seit 20 Jahren unabhängig ist, eigentlich auch für den Westen interessant. Besitzt es doch reiche Bodenschätze. Ausbau der Infrastruktur und Nachhaltigkeit bei der Versorgung der Bevölkerung sei wichtig. Kamp sprach er nicht nur sein Lob aus, sondern sicherte auch weiterhin Unterstützung seiner Botschaft zu.

Bürgermeister Volker Rübo fasste es kurz zusammen: "Ihr Engagement ist großartig. Im wahrsten Sinne des Wortes sind sie ein Heilsbringer." Rübo würdigte auch das jahrelange Engagement des Lions-Club. "Eine lebendige Stadt braucht Menschen, die sich einbringen und gesellschaftlich aktiv sind."

(RP)
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