Stadt Kempen Praline als Doping für Radrennfahrer

Stadt Kempen · Gestern stellte der RSC 1922 Kempen sein Programm für die 55. Auflage des Radklassikers "Rund um die Burg" vor.Am Sonntag, 6. Oktober, werden bei Start und Ziel am Kuhtor sechs Rennen gestartet. Die Teilnehmerzahl steigt täglich.

 Beim 1. Rennen starten bei "Rund um die Burg" natürlich auch wieder Kinder und Jugendliche. Bisher liegen dem RSC Kempen aber noch nicht ausreichend Meldungen vor.

Beim 1. Rennen starten bei "Rund um die Burg" natürlich auch wieder Kinder und Jugendliche. Bisher liegen dem RSC Kempen aber noch nicht ausreichend Meldungen vor.

Foto: Raiko Gayk

Die traditionsreichste Sportveranstaltung der Thomasstadt feiert am 6. Oktober ihren 55. Geburtstag. Dann richtet der Radsportclub 1922 Kempen wieder den Radklassiker "Rund um die Burg" aus. 300 Teilnehmer haben schon jetzt für die sechs verschiedenen Rennen, die ab 10 Uhr gestartet werden, gemeldet. Gestern stellte der Verein sein Programm vor. Höhepunkt ist das Hauptrennen um den "Preis der Stadtwerke Kempen" (ab 16 Uhr), bei dem wieder zahlreiche bekannte Fahrer der Klasse KT und Elite A/B auf den 2,1 Kilometer langen Rundkurs gehen.

"Es ist beachtlich, wie so ein kleiner Verein wie der RSC diese Veranstaltung stemmt", sagte Volker Rübo. Dem RSC gehören nur noch 25 Mitglieder an, die fast alle über 70 Jahre alt sind. Der Bürgermeister ist spätestens seit dem Rennen im Vorjahr ein echter Radsportfan. Er hatte zusammen mit Anne Claaßen, der Vorsitzenden des RSC, das Jedermann-Rennen mit einer Runde um die Burg eröffnet: "Das war ein einmaliges Erlebnis. Ich kann nachvollziehen, warum das Rennen bei den Fahrern so beliebt ist. Eigentlich müsste man alle vier Wochen den Ring sperren, damit alle Bürger mal die Gelegenheit bekommen, ein paar Runden zu drehen."

Um "Rund um die Burg" für die Zuschauer noch attraktiver zu machen, nehmen die Organisatoren, zu denen zum zweiten Mal der Verkehrsverein Kempen zählt, Veränderungen vor. Auf der Kerkener Straße steht gegenüber dem Kuhtor eine Bühne. Dort werden Fahrer interviewt und die Sieger geehrt. "Wir wollen einen Hauch Tour de France versprühen und damit die Leute einfangen", erklärte Anne Claaßen. Damit auch in der Innenstadt jeder merkt, dass wieder "Rund um die Burg" ist, werden die Startnummern an alle Teilnehmer im Rathaus ausgegeben. Auf dem Buttermarkt bietet die Techniker Krankenkasse als neuer Sponsor den Aktiven nach dem Rennen eine kostenlose Massage an. Unterstützt wird der RSC auch von der Bäckerei Oomen am Buttermarkt, die für das Rennen eine Sport-Praline produziert und an die Sieger verteilt. Die besteht fast nur aus Traubenzucker und eignet sich daher prima als erlaubtes Dopingmittel.

Die Stadtwerke starten als Hauptsponsor in der Woche vor dem Rennen einen Werbefeldzug. Mitarbeiter versehen in Kempen Fahrräder, zum Beispiel am Bahnhof oder in der Altstadt, mit einer kleinen grünen Klingel und einem Hinweis auf "Rund um die Burg". Mit zum Sponsorenpool, ohne den das Rennen keine Zukunft hätte, gehören wieder die Sparkasse, die Volksbank und die Freien Wähler.

Nach fast drei Jahrzehnten wird am 6. Oktober wieder ein Fahrer des Veranstalters an den Start gehen. Stephan Wolters besitzt die C-Lizenz und gehört zu den jetzt schon 103 gemeldeten Amateuren, die um 13 Uhr auf ihr 30 Kilometer lange Reise gehen. Jede Menge Lokalmatadoren dürften beim Jedermann-Rennen zu bewundern sein, das im Vorjahr eine gelungene Premiere feierte. Rennleiter Ulli Deden aus Krefeld rechnet damit, dass diesmal noch mehr als die damals 71 Meldungen eingehen werden. Während für die Lizenzfahrer am 28. September Meldeschluss ist, können sich die Jedermänner noch am Veranstaltungstag anmelden. Das gilt auch für den "1. Schritt", bei dem Kinder der Jahrgänge 2002 bis 2007 mitmachen dürfen. Hier halten sich die Anmeldungen noch stark in Grenzen, was sicher auch mit dem späten Ferienende zusammenhängt. Alle Kempener und Krefelder Schulen wurden angeschrieben.

Da für das Radrennen viel Sicherheitspersonal benötigt wird, um die Zugänge zur Altstadt zu regeln, hat der Verkehrsverein bei den Sportvereinen um Mithilfe gebeten. Der SV Thomasstadt und die VT Kempen haben bereits zugesagt. "Für die Zukunft ist geplant, dass jeder Übergang von einem Verein betreut wird, der sich dort dann auch selber präsentieren kann", sagte Jürgen Hamelmann vom Verkehrsverein.

(RP)
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