Stadt Kempen Pisa: Kleinere Klassen bevorzugt

Stadt Kempen · Immer wenn Ergebnisse aus der Pisa-Studie diskutiert werden, fragt sich Edmund Kaum, welche Schulen an den Tests überhaupt teilgenommen haben.

"Den Kollegen auf Bezirksebene und mir ist keine Schule bekannt, die für die Untersuchung berücksichtigt wurde", sagt der Leiter des Thomaeum in Kempen. Auch zu den Ergebnissen der jüngsten Erhebung konnte keine ihm bekannte Schule beitragen. Insofern tut sich Kaum schwer, das schlechte Abschneiden NRWs pauschal gelten zu lassen. "Ich halte solche Vergleichsuntersuchungen für weniger aussagekräftig als beispielsweise die Lernstandserhebungen in den achten Klassen, weil dort alle Schulen beteiligt sind."

Nichts desto trotz macht der Leiter des Gymnasiums keinen Hehl daraus, dass sich in Nordrhein-Westfalen auch bildungspolitisch zu wenig tue — gerade im Bereich Naturwissenschaften. "Da habe ich gegenüber der ersten Erhebung 2003 keine Verbesserung erkennen können", betont Kaum.

Seiner Ansicht nach liegt die Ursache für das schlechte Abschneiden zudem daran, mit welchen Mitteln im Unterricht gearbeitet werden kann. "Gerade in den Naturwissenschaften sind hochmoderne Labore nicht die Regel", sagt Kaum. Hinzu komme, dass die Klassen oft zu groß sind. "Entscheidend für eine Verbesserung wird deshalb sein, ob die Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, um künftig Lerngruppen von 20 bis 25 Schülern zu schaffen wie in den hochgelobten skandinavischen Ländern."

(RP)
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