Stadt Kempen Pfarrer Gallach feiert Ordinationsjubiläum

Stadt Kempen · Viele Hände hatte Pfarrer Michael Gallach gestern Morgen zu schütteln. Zahlreich waren die Kirchenbesucher zu seinem 25-jährigen Ordinationsjubiläum in die Thomaskirche gekommen.

 Zahlreiche Hände musste Pfarrer Michael Gallach gestern im Gemeindezentrum schütteln.

Zahlreiche Hände musste Pfarrer Michael Gallach gestern im Gemeindezentrum schütteln.

Darunter waren viele Wegbegleiter aus den 16 Jahren, die er nunmehr in Kempen als Seelsorger tätig ist. Bernd Faber überbrachte im Namen des Presbyteriums der Gemeinde gleich zu Beginn Glückwünsche. "Jetzt darf geklatscht werden", meinte er und dem schloss sich die Gemeinde mit Freude an.

Verantwortung und Beistand

Gallach selbst schien schon ein wenig bewegt. Als Predigtthema hatte er sich den Psalm 73 ausgewählt. Hier geht es um die Verantwortung des einzelnen, aber auch den göttlichen Beistand. "Wer unbequeme Fragen stellt, wird belächelt, ausgegrenzt oder angegriffen", so Gallach. Und weiter "Warum nicht mit dem Strom schwimmen, das ist doch bequemer." Wohlstand als erstrebenswertes Ideal sei in Frage zu stellen. So einfach funktioniert die Welt halt nicht. Aber es ist schwer, durch zu halten. "Oft strauchelt der Fuß" heißt es im Psalm. Immer wieder kehre in seiner 25-jährigen Arbeit als Pfarrer das schwierige Zusammenleben von Israelis und Palästinensern wieder, ebenso die Verantwortung des Einzelnen und der Kirche, resümierte Gallach. Und dann doch wieder der Glaube, dass Gott bei einem steht. Es war eine Predigt, die still machte. Das merkte man im Kirchenraum. Und wie Gallach in seiner typischen humorigen Art am Ende des Gottesdienstes bemerkte, ein "Plagiat", denn bis auf die aktuellen Bezüge war es exakt die Predigt des Ordinationsgottesdienstes vor 25 Jahren, mit der er seinen Dienst als Pfarrer in der evangelischen Kirche antrat. "Das behält doch alles seine Gültigkeit", so eine Besucherin am Ende des Gottesdienstes.

Viele Glückwünsche

Beim anschließenden Kirchenkaffee war Gelegenheit für viele persönliche Glückwünsche gegeben. Außerdem informierte Pfarrer Roland Kühne über die gerade beendete Reise seiner Berufsschüler nach Haiti. Die Schüler hatten dort am Wiederaufbau einer Schule für Lehrerinnen nach dem Erdbeben im letzten Jahr gearbeitet. Im Herbst wird eine weitere Gruppe dorthin reisen, um das Projekt nach Möglichkeit bis Ende des Jahres zu Ende zu führen.

(sr)
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