Debatte in Kempen geht weiter ÖDP/Linke sprechen bei den Pollern von einem Schildbürgerstreich

Kempen · Die neuen Poller zwischen Ludwig-Jahn-Straße und Dämkesweg sorgen seit der Aufstellung am 23. Mai weiterhin für eine erhitzte Debatte in Kempen.

 Die Stadt Kempen errichtete am Montag, 23. Mai, in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses eine sogenannte Modalsperre. Die Poller sollen die Durchfahrt von Ludwig-Jahn-Straße und Heyerdrink auf Dämkesweg und Von-Broichhausen-Allee verhindern.

Die Stadt Kempen errichtete am Montag, 23. Mai, in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses eine sogenannte Modalsperre. Die Poller sollen die Durchfahrt von Ludwig-Jahn-Straße und Heyerdrink auf Dämkesweg und Von-Broichhausen-Allee verhindern.

Foto: Norbert Prümen

Die Debatte um die von der Stadt zwischen Ludwig-Jahn-Straße und Dämkesweg aufgestellten Poller geht weiter. „Wir stehen ohne Wenn und Aber zum Radverkehrskonzept“, teilen Jeyaratnam Caniceus und Günter Solecki für die Fraktion ÖDP/Linke mit. Doch wie zuvor schon CDU, FDP und Freie Wähler ist auch die Fraktion ÖDP/Linke der Meinung, dass einzelne Maßnahmen vor der Umsetzung auf Aktualität und Machbarkeit geprüft werden sollten.

Die Modalsperre ist Teil eines Maßnahmenpakets, das im 2019 vom Rat beschlossenen Radverkehrskonzept empfohlen wurde. Ein Konzept dürfe nicht in Stein gemeißelt und „keinesfalls ein Freibrief für die Verwaltung sein.“ Klimaschutz müsse sorgfältig kommuniziert werden. „Das, was die Verwaltung hier umgesetzt hat, ist ein kommunikativer Supergau und Schildbürgerstreich“, so Caniceus und Solecki. Ihr Fazit: „Die nicht enden wollenden Diskussionen könnten sich für künftige Projekte als Hindernis erweisen. Die Verwaltung sollte hier aus dem Fehler lernen und künftig insbesondere bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts die richtige Umsetzung und Kommunikationsstrategie wählen.“

Der fraktionslose Stadtverordnete Stefan Ditzen stellt die Dringlichkeit des Antrags von CDU, FDP und Freien Wählern in Frage. Unabhängig davon sei die Berichterstattung einseitig, ebenso die Grundlage des Antrags. Neben vielen Widersachern gebe es auch eine ausreichende Zahl von Anwohnern, die die Maßnahme sehr wohl begrüßten, weil sie zur Verkehrsberuhigung beigetragen habe. Er weist auch darauf hin, dass die Sperre nicht isoliert empfohlen wurde, sondern in Verbindung mit einer Erweiterung der Fahrradzone. Ditzen: „Deshalb wäre es nur vernünftig gewesen, den Heyerdrink, den Dämkesweg, die Von-Broichhausen-Allee als auch Am Schlehdorn in die Fahrradzone gleichzeitig zu integrieren. Dies wäre dann auch für alle Autofahrer nachvollziehbar gewesen.“

(biro)
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