Stadt Kempen Noch weitere Paten für Kempener Familien gesucht

Stadt Kempen · Interessenten können sich beim Sozialdienst Katholischer Frauen melden.

Seit dem Sommer läuft das Projekt der Familienpatenschaften beim Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF). Gerade ist der erste Schulungskurs der Paten zu Ende gegangen. Es können jedoch noch mehr Paten gebraucht werden, so Christiane Koesters, die beim SKF das Projekt betreut. Auf dem Markt machte sie jetzt darauf aufmerksam.

Die Familienpaten sollen Familien den Rücken stärken, wie sie es ausdrückt. Denn ihre Erfahrung als Sozialpädagogin zeigt, dass viele Eltern oder Alleinerziehende durchaus den Alltag schaffen, aber vieles auf der Strecke bleibt. Nicht nur bei den Erziehenden, sondern auch bei den Kindern. Da ist einfach nicht genug Zeit für entspannendes Vorlesen oder miteinander Spielen. Oder es bleibt für die Eltern keine Zeit im eng gestrickten Alltagsablauf. Oft sind es kleine Probleme, bei denen Paten helfen können. Kinderbetreuung zum Beispiel um einer Mutter mal einen entspannten Friseurbesuch ermöglichen zu können.

Aber manchmal müssen die Paten Unterstützung geben in Situationen, in denen Eltern sich alleine gelassen fühlen. Da kann es schon hilfreich sein, jemanden zum Amt zu begleiten oder bei einem Arztbesuch mitzugehen, mal mit den Lehrern oder anderen Eltern sprechen, Koesters fallen da viele Sachen ein. Seine Lebenserfahrung oder manchmal auch Berufserfahrung kann als Pate jeder ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Es muss eben nur die Chemie stimmen zwischen Kind, Eltern und Paten. Keinesfalls sieht Koesters das Projekt der SKF als Konkurrenz zum gerade entstehenden Oma-Opa-Service im Hagelkreuz an. Der hat einen ganz anderen Ansatz. Dort geht es wirklich um den Ersatz von Großeltern in den Familien, und es ist bewusst der Austausch zwischen Generationen gefragt.

Interessant findet Koesters, dass sich die Patenschaftsidee bereits über Kempen ausdehnt. Aber das hat vielleicht sein Gutes, gibt sie zu Bedenken. Es schafft einen gewissen Abstand zwischen Paten und Familie. Manchmal sieht man halt mehr, wenn man über den Tellerrand hinaus sieht, so Koesters. Und mancher Familie ist es vielleicht angenehmer, einen Paten aus einem Nachbarort zu haben, um unangenehmen Tratsch im eigenen Ort zu vermeiden. Wer interessiert ist, Pate zu werden oder mindestens ein Kind zwischen ein und drei Jahren hat und den Dienst in Anspruch nehmen möchte, kann sich zur Beratung mit Christiane Koesters in Verbindung setzen. Sie ist erreichbar beim Sozialdienst katholischer Frauen, Ellenstr. 29, Telefon 02152 2387. Geöffnet ist montags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr.

(sr)
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