Stadt Kempen Nichts mehr hielt Jecken auf den Stühlen

Stadt Kempen · In ein närrisches Tollhaus hat sich am Samstagabend das Kempener Kolpinghaus verwandelt. Mehr als 400 Besucher verfolgten dort die Karnevalssitzung des Kolping-Elferrates, die die Lachmuskeln der Besucher ordentlich strapazierte.

Auch die Tanzformation "Westerwaldsterne", die mehrfacher DeutscherMeister ist, bedachten die Besucher der Karnevalssitzung im Kolpinghaus stehend mit Beifall.

Auch die Tanzformation "Westerwaldsterne", die mehrfacher DeutscherMeister ist, bedachten die Besucher der Karnevalssitzung im Kolpinghaus stehend mit Beifall.

Foto: Achim Hüskes

Schon William Shakespeare wusste, dass ein fröhliches Herz am längsten lebt. Insofern werden die weit mehr als 400 Besucher der Kolping-Elferratsitzung am Samstag im Kolping-Haus der Thomasstadt ein langes Leben haben. Die Sitzung war eine der besten Sitzungen des Elferrates in den vergangenen Jahren. Ein närrischer Knaller jagte den Nächsten und schon früh war das Publikum in bester Stimmung und machte deutlich, dass "Humor der Schwimmgürtel ist auf dem Strom des Lebens".

Plädoyer für "Karneval von früher"

Wenn Frauen von einem Dutzend wohlgeformter Männerbeine im Dreivierteltakt schwärmen, müssen die Männerbeine des Männerballett Piefke Mollys aus der Landeshauptstadt Düsseldorf doch etwas ganz besonderes gewesen sein. 25 Minuten lang wirbelte das Ballett über die Bühne und schlüpfte dabei in verschiedenen Kostüme. Begeistert waren die Besucher auch, als Entertainer Christian Pape aus Wegberg mit seinem Musiker Dr. Bimmermann in Klompen stehend und sitzend niederländische Klompen-Tänze präsentierte. Zudem gab es von Pape, der seit rund zwei Jahrzehnten auf der Bühne steht, eine Hommage an Herbert Grönemeyer und ein Plädoyer für den "Karneval von früher", das ankam.

Zugabe-Rufe gab es schon früh beim Auftritt der Kempener Prinzengarde mit ihren hübschen Funkenmariechen. Noch nicht einmal die Hälfte der gut vierstündigen Sitzung war vorbei, da war das Kolpinghaus schon ein närrisches Tollhaus, lag das Narrenvolk den Künstlern zu Füßen. Unter anderem den !Westerwaldsternen", einer Tanzformation von Format, die mehrfach Deutscher Meister war. Die rund drei Dutzend Aktiven, die sehr diszipliniert auftraten, wirbelten auf der Kolpingbühne, was die Kräfte hergaben. Der mehrfacher Sieger der Närrischen Hitparade des WDR, die Gruppe "Hätzblatt" hatte zu Beginn der Sitzung für eine fröhlich schunkelnde und singende Narrenschar gesorgt.

Schlachtruf "Kempen Rot und Blau"

Fritz Esser, der Mann mit dem Koffer, der seit fast fünf Jahrzehnten auf der Bühne steht, sorgte mit seinem trockenen Humor dafür, dass die Taschentücher der Besucher von den Freudentränen so nass wurden, dass man sie fast auswringen konnte. Er stellte die Paterskirche als "neue Hauskapelle des Klostershofes" vor, sah keinen Anlass zum Kempener Weihnachtsmarkt etwas zu sagen. Dafür hatte er einen Rat an die Bahn: Sioe sollte am Bahnhof in Kempen Schilder aufstellen mit der Aufschrift "Krefeld Hauptbahnhof". Essers Kalkül: Dann steigen dort alle Klever aus und die Kempener können dann in nicht mehr so volle Züge einsteigen.

Bauchredner Heiner begrüßte mit seinem lustigen italienischen Vogel Rocco die Frauen mit " Gegrüßet seist du Maria", und mit Lothar und Anette hatte er tolle Mitstreiter aus dem Publikum gefunden. Kempen Rot und Blau wurde zum Schlachtruf der Narren, die restlos begeistert waren.

(mab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort