Gemeinde Grefrath Nicht alle Kinder versorgt

Gemeinde Grefrath · Den gesetzlichen Anspruch in der Kinderbetreuung erfüllt der Kreis im Bereich seines Jugendamtes. Allerdings gibt es in Einrichtungen immer noch Defizite, weil ihre Öffnungszeiten nicht mit dem Berufsleben Schritt halten.

Im Bereich des Kreisjugendamtes werden die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Plätze für Kinder im Vorschulalter innerhalb der vorgeschriebenen Zeit erfüllt. Das gilt auch für Kinder unter drei Jahren. Ob das reicht, den steigenden Bedarf zu erfüllen, steht auf einem anderen Blatt. Kinder- und Jugenddezernent Ingo Schabrich setzt aber darauf, dass die Tagespflege künftig eine stärkere Bedeutung haben wird. Unter Leitung des Vorsitzenden Thomas Paschmanns beschloss der Jugendhilfeausschuss den Bedarfsplan der Kinderbetreuung 2011. Zuständig ist der Kreis mit dieser Aufgabe für Grefrath, Nettetal, Tönisvorst, Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten. 2012 wird Nettetal aller Voraussicht nach ein eigenes Jugendamt betreiben. Die Politiker dankten dem Jugendamt und Hannes Vilcans, unter dessen Federführung das Werk ausgearbeitet wurde.

Kaum noch Mangel

Es gibt kaum noch einen Mangel an Plätzen für Kinder im Vorschulalter. Vielmehr richteten die Politiker ihr Augenmerk deutlich auf Strukturen und Qualität der Einrichtungen. So warf Maria Beiten (Grüne) die Frage auf, wie das Kreisjugendamt reagiere, wenn Angebot und Bedarf von Tageseinrichtungen nicht übereinstimmten. Eltern werde eine immer größere berufliche Flexibilität abverlangt. Es gebe aber Einrichtungen, deren Öffnungszeiten morgens und nachmittags mit diesen Bedingungen nicht Schritt hielten. Vilcans bestätigte dies. Er wies aber darauf hin, dass Einrichtungen immer mit mindestens zwei Mitarbeitern besetzt sein müssten. Es sei wirtschaftlich nicht darstellbar, für ein einzelnes Kind Öffnungszeiten zu verlängern. Dezernent Schabrich hakte hier mit dem Hinweis ein, dass die Tagespflege in solchen Fällen eine sehr wichtige Alternative geworden sei. "Sie ist mittlerweile für viele Eltern erste Wahl, weil Tagesmütter flexibler als Einrichtungen sein können." Sie seien keinesfalls im Vergleich zweitklassige oder nur ergänzende Angebote, sondern echten Alternativen. Rückmeldungen von Eltern hätten das in jüngerer Vergangenheit bestätigt.

Die Kreismitarbeiter bestätigten die Anmerkung Beitens, dass Familienzentren sich auch mieten ließen, also entsprechende Betreuungsformen zusätzlich organisiert werden könnten. Lieber aber seien ihr die üblichen professionellen Strukturen, erklärte sie. Sorgen bereitet Eltern die zeitliche Lücke im Sommer, die sich für Kinder ergibt, die den Kindergarten verlassen und eingeschult werden.

Nicht in allen Fällen gebe es überhaupt Ferienbetreuungen. Und manche seien nicht so flexibel organisiert, dass angehende Schulkinder beispielsweise Ferienangebote Offener Ganztagsgrundschulen besuchen dürften. Schabrich bestätigte, dass der Kreis sich generell bemüht, Einrichtungen – beispielsweise auch für Jugendliche – zu Öffnungszeiten zu bewegen, die dem gesellschaftlichen Wandel entsprechen.

(RP)
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