Konzert Der Arnold-Chor versprüht ein „Feuerwerk der guten Laune“

Kempen · Beim Neujahrskonzert begeistert der Kempener Männerchor sein Publikum. Vorsitzender Werner Beckers kündigt seinen Rückzug vom Vorstandsamt an.

 Ein buntes Potpourri an Klassikern und modernen Stücken präsentierte der Kempener Arnold-Chor beim Konzert in der Kirche Christ-König.

Ein buntes Potpourri an Klassikern und modernen Stücken präsentierte der Kempener Arnold-Chor beim Konzert in der Kirche Christ-König.

Foto: Norbert Prümen

Es gibt nur noch wenige von ihnen. Chöre in reiner Männerbesetzung sind sehr selten geworden. Umso schöner, dass Kempen seit 118 Jahren mit dem Arnold-Chor eine hochkarätige Sängervereinigung dieses Genres besitzt. Der ehemalige Werkchor der Eisenmöbelfabrik Arnold erlebte als Teil der Menskes-Chöre in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts glanzvolle Höhepunkte, erreichte bundesweite Bekanntheit. Und dieser Glanz strahlt auch heute noch nach, wenn der Chor zu seinem alljährlichen Neujahrskonzert in die Kirche Christ-König nach Kempen einlädt. Das Konzert war mal wieder ausverkauft. Kein Platz blieb im Kirchenraum unbesetzt, als Vorsitzender Werner Beckers das Publikum begrüßte.

Unter der Leitung von Kantor Stefan Thomas und unter seinem temperamentvollen Dirigat entfalteten die mehr als 40 adrett gekleideten und diszipliniert agierenden Sänger zwei Stunden lang ein „Feuerwerk der guten Laune“, wie einer der dargebrachten Titel von Johann Strauß lautete. Begleitet wurde der Chor bereits zum vierten Mal vom Kempener Collegium Instrumentale unter der Leitung von Bernd Erich Brinkmann, das auch rein instrumentale Partien einbrachte.

Als weitere Bereicherung erwies sich der Kempener Georg Derks am Flügel mit exzellentem Spiel. Von der leichten Muse bis zur Klassik, von der Oper bis zum Maffay-Song, das so abwechslungsreich gestaltete Programm bot dem Publikum zwei Stunden lang unbeschwerten und ungetrübten Musikgenuss mit hohem Unterhaltungswert. Bei bekannten Melodien wie dem berühmten Gefangenenchor aus der Oper Nabucco oder dem Jägerchor aus dem Freischütz wippten die Zuhörer im Takt mit. Stefan Thomas erhielt Bravo-Rufe, als er mit schöner Stimme den Solopart in einem Stück von Edvard Grieg übernahm.

Die Sänger selbst legten einen tadellosen Auftritt hin. Der Klang war fein nuanciert, vom feinsten Piano bis zum kräftigen Forte entfaltete der Chor seinen angenehmen, runden Sound, auch wenn Rhythmus und Text manch zeitgenössischen Stücks zuweilen eine Herausforderung darstellten.

Einen besonderen Akzent erhielt der Abend, als Werner Beckers nach 47 Jahren als Vorsitzender die Niederlegung seines Amtes ankündigte. „Die Gesundheit spielt nicht mehr mit. Ich habe auch Raubbau damit betrieben, einmal muss es gut sein“, sagte der 77-Jährige mit Rührung in der Stimme. Positiv wurde vermerkt, dass sich unter die nicht mehr ganz junge Sängerschar der 17-jährige Pascal gemischt hatte. „Und das ganz aus freien Stücken“, wie Werner Beckers vermerkte. Nach der Zugabe, den „Klängen der Freude“ von Edward Elgar, bedachte das Publikum alle Mitwirkenden mit großem Applaus.

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