Stadt Kempen Neuigkeiten von den "Bildsches Kiekern"

Stadt Kempen · Die Arbeitsgruppe der Freiwilligenagentur, die das Kempener Fotoarchiv sichtet, hat wieder eine Auswahl von alten Stadtansichten zusammengestellt. Sie sind in einer Ausstellung zu sehen. Es gibt dazu einen Kalender und ein Fotobuch.

 Stellten gestern im Rathaus Kalender und Fotobuch zu "Kempen im Wandel der Zeit" vor (vor links): Wilhelm Spee, Beigeordneter Hans Ferber, Claudia Stox, Edith Heyer, Josef Lamozik, Hedwig Stirken und Karl-Heinz Hermans.

Stellten gestern im Rathaus Kalender und Fotobuch zu "Kempen im Wandel der Zeit" vor (vor links): Wilhelm Spee, Beigeordneter Hans Ferber, Claudia Stox, Edith Heyer, Josef Lamozik, Hedwig Stirken und Karl-Heinz Hermans.

Foto: Kaiser

Es ist nun schon das fünfte Mal, dass die "Bildsches-Kieker" des Kempener Fotoarchivs ihre Schätze in einer Ausstellung zeigen. Ab kommenden Donnerstag, 23. November, sind sie bis Anfang Februar 2018 im Foyer des Rathauses am Butermarkt zu sehen. Bei der Vorstellung der Ausstellung meinte gestern der Erste Beigeordnete Hans Ferber, dass die Schau schon eine "lieb gewordene Gewohnheit" sei. Die Stadt unterstütze die Arbeit sehr gerne, denn sie dokumentiert Ortsgeschichte.

Edith Heyer, Claudia Stox, Karl-Heinz Hermans, Josef Lamozik und Wilhelm Spee haben eine Schau mit rund 65 Bildern zusammengestellt. Dabei stellen sie in bewährter Weise historische Aufnahmen und neue Bilder des gleichen Motivs gegenüber. In den vergangenen Jahren waren es wohl 350 Bilder, die so einer breiten Öffentlichkeit gezeigt wurden, schätzt Lamozik. Gleichzeitig erscheint nun zu Beginn der Ausstellung auch ein Kalender sowie ein Fotobuch, das Bilder der ersten Ausstellungen enthält.

Es ist reizvoll, anhand der Gegenüberstellungen zu sehen, wie sehr sich die Stadt im Laufe der Jahrzehnte veränderte. Dies sei deshalb auch ein Schatz für Neubürger, meinte Ferber. Und selbst manche Kempener entdecken unbekannte oder vergessene Ecken, erzählen die Fotosammler. Der Vorrat an Motoven werde ihnen wohl auch in den nächsten Jahren nicht ausgehen, sagte Josef Lamozik. Dringend bräuchten sie mehr Platz als den, der ihnen jetzt im Dachgeschoss des Kramer-Museums im Franziskanerkloster zur Verfügung steht. Noch schöner wird es, wenn zu den Bildern Geschichten erzählt werden, sagten die Sammler. So erinnert sich Alt-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans daran, dass er auf einem alten Bild den Giebel des Hauses entdeckte, in dem sich früher seine Bäckerei befunden hat. Ziegelriemchen zierten den Giebel. Das war damals so modern. Im Kalender zeigt er am Gebäude des früheren Hauses von Samen Sieben am Buttermarkt, dort wo sich heute im restaurierten Gebäude eine Pizzeria befindet, wie das aussah. Gleich dreimal wurde im Laufe der Jahre der Giebel des Hermans-Hauses verändert. Und an der Ellenstraße wird an der Ecke, wo sich das Eisenwaren- und Haushaltsgeschäft Karges befand, gerade zum vierten Mal umgebaut. Auch Lamozik kann eine Geschichte beisteuern. Sein Lieblingsbild im Kalender sei das von der Burgstraße - einfach, weil er die Personen kannte, die dort wohnten. Ein Schuster hatte dort seine Werkstatt, erinnert er sich. Die war im Keller und durch das Kellerfenster sah der Schuster seine Kundschaft, nämlich die Schuhe, die demnächst in Reparatur zu ihm kämen.

Das Fotoarchiv ist Teil der Freiwilligenagentur und so fließt der Reinerlös von Buch und Kalender den Kinderprojekten zu, die die Agentur unterstützt, was deren Leiterin Hedwig Stirken besonders freut. Der Erlös ist für das Projekt "Kinderpatenschaften" gedacht.

(sr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort