Stadt Kempen Neufelder Heide: Bagger rollen
Stadt Kempen · An der Autobahn 40 zwischen Kerken und Neukirchen-Vluyn im Norden von Tönisberg entstehen Parkplätze für hundert Lkw. Ursprünglich sollte hier eine Tankstelle samt Gastronomie gebaut werden. Es fand sich kein Betreiber.
Schon vor über 36 Jahren gab es bereits ein Planfeststellungsverfahren für eine neue Tank- und Raststätte an der Autobahn 40 im Norden Tönisbergs. Es wurden Pläne geschmiedet und wieder verworfen. Bäume wurden gerodet. Seit August rollen auf den seit neun Jahren brachliegenden Flächen links und rechts der A 40 zwischen Kerken und Neukirchen-Vluyn die Bagger. Eine Tankstelle wird nicht eingerichtet, auch keine Gastronomie. Auf dem Asphalt entsteht ein schlichter Stellplatz. Mit Raum für insgesamt 100 Lastwagen und 37 Pkw auf beiden Seiten. Außerdem werden vier behindertengerechte Stellplätze angelegt. Nachts wird das Areal beleuchtet sein. Eine Toilettenanlage wird ebenfalls eingerichtet.
2,3 Millionen investiert der Bund
Die Flächen liegen gerade eben noch auf Rheurdter Ortsgebiet, im Bereich Neufeld. Deswegen soll der Rastplatz "Neufelder Heide" heißen. Christoph Angenendt, Projektleiter beim Bauherren Landesbetrieb Straßen NRW, erklärt: "Im Februar oder März 2011 wollen wir das Projekt abgeschlossen haben." Rund 2.3 Millionen Euro hat der Bund investiert.
Rheurdts Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen hätte ihn gerne gehabt, den Rastplatz Neufelder Heide mit allem Drum und Dran. Im Rathaus hat man die Chronologie der Planungen genau registriert: Das Planfeststellungsverfahren von 1974 wurde bereits 1975 geändert, dann plante man schon mal eine Lärmschutzwand. Im Jahr 1980 starb das Vorhaben, ein richtiges Restaurant zu erreichten. Stattdessen wurde ein Kiosk-Betrieb konzipiert. 1999 wurde alles noch einmal geplant, zwei Jahre später fielen die Bäume entlang der Autobahn. 2002 begannen die Erdarbeiten für den Parkplatzbau. 2004 teilte Straßen NRW mit, der Bund strebe nun zu allererst mehr Lastwagen-Stellplätze auf Autobahnen an, es müssten jetzt zunächst "genauere Vorhersagen abgewartet werden".
Weil offenbar der Bedarf für eine Raststätte an diesem Abschnitt der A 40 nicht gegeben ist, konnte ein Betreiber für die Anlage nicht gefunden werden. Obwohl das Bundesverkehrsministerium hier einst einen theoretischen Bedarf festgestellt hatte. Die nächstgelegenen Raststätten sind an der Niederländischen Grenze und im Ruhrgebiet. Stellplätze für Lastwagen sind an der A 40 hingegen rar. Hundert neue stehen spätestens ab März zur Verfügung. Frage des Tages