Menschen mit Demenz in Kempen „Café Pause“ bietet Geborgenheit

Kempen · Die Neueröffnung des „Café Pause“ ist ein wichtiges Angebot für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen in Kempen. Das Café ist ein Projekt des Demenz-Netzwerkes im Kreis Viersen.

 In den Räumlichkeiten der AWO an der Hülser Straße hat kürzlich das Demenz-Café Pause eröffnet.

In den Räumlichkeiten der AWO an der Hülser Straße hat kürzlich das Demenz-Café Pause eröffnet.

Foto: Awo

Offen, hell, freundlich – wenn man das neue „Café Pause“ betritt, schwingt nichts von einer bedrückten Stimmung mit. Denn die soll es hier gar nicht geben. Trotz der enormen Tragweite, die eine Demenzdiagnose für die Erkrankten, aber auch für die Angehörigen mit sich bringt, soll und muss dem Austausch und der Geselligkeit genügend Platz gegeben werden. Und diesen gibt es jetzt auch in Kempen. In den Räumlichkeiten der AWO an der Hülser Straße hat kürzlich das Demenz-Café eröffnet.

Das „Café Pause“ ist ein Projekt des Demenz-Netzwerks Kreis Viersen. Dieses wurde 2019 gegründet und hat neben anderem zum Ziel, die Infrastruktur für Betroffene zu verbessern und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, die Teilhabe zu fördern“, erklärt Helmut Woerner, Gerontologe der LVR-Klinik Viersen, die Teil des Netzwerks ist. Und genau das ist ein Hauptaspekt bei dem neuen Angebot.

An jedem ersten Montag im Monat von 15 bis 17 Uhr besteht im „Café Pause“ die Möglichkeit für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen, sich in einem weitgehend geschützten Raum zu treffen, auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Angehörige – so die Erfahrungen aus bestehenden Demenzcafés – nutzen das Miteinander zum regen Austausch, unter anderem über Erfahrungen, Wissenswertes zum Krankheitsbild und zu Unterstützungsmöglichkeiten. Hier können sie auch einmal Nöte und Sorgen abladen. Helmut Woerner erklärt: „Die Besuchenden sind aufgrund eigener Erfahrungen mit den Verhaltensweisen vertraut und zeigen entsprechendes Wohlwollen.“

Durch die regelmäßige Teilnahme der Mitarbeitenden der gerontopsychiatrischen Beratung sind auch gezielte Nachfragen und Beratungen möglich, die bei Bedarf auch in weiteren Terminen individuell intensiviert werden können. Im Vordergrund aber steht der gemeinsame Besuch durch Betroffene und Angehörige. Allerdings: Das Café ist kein Betreuungsangebot.

Beheimatet ist das neue Demenz-Café im AWO-Kompetenzzentrum für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen in Kempen auf der Hülser Straße 47. Monika Pietruschka, Sozialpädagogin von der AWO, sagt: „Wir freuen uns, dass wir vor Ort ein so wichtiges Angebot realisieren können. Der Austausch spielt für alle Beteiligten einer Demenzerkrankung, also auch für die Partnerinnen und Partner oder Kinder, eine sehr bedeutende Rolle.“

Aufgrund der derzeitigen Pandemiesituation ist eine Anmeldung vorab notwendig und zwar telefonisch unter 02152 8971313. Geöffnet hat das Café Pause an jedem ersten Montag im Monat zwischen 15 und 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. Es gilt aktuell die 3-G-Regelung (geimpft, genesen, getestet).

(RP)
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