Stadt Kempen Neuer Stützpunkt für die Tagespflege

Stadt Kempen · In Kempen gibt es bereits einen Stützpunkt für die Tagespflege-Betreuung von Kindern unter drei Jahren in St. Hubert. Ab 1. Juli wird es einen zweiten in Tönisberg geben. Beide sind räumlich an Kindertagesstätten angegliedert.

 Tagespflegepersonen – Mütter oder Väter – arbeiten bei der Kinderbetreuung häufig in sogenannten Stützpunkten zusammen. In Kempen gibt es bereits einen Stützpunkt in St. Hubert, ein weiterer in Tönisberg kommt dazu.

Tagespflegepersonen – Mütter oder Väter – arbeiten bei der Kinderbetreuung häufig in sogenannten Stützpunkten zusammen. In Kempen gibt es bereits einen Stützpunkt in St. Hubert, ein weiterer in Tönisberg kommt dazu.

Foto: Hammer

Ab 1. August tritt der Rechtsanspruch auf Betreuung und Förderung für Kinder ab vollendetem ersten Lebensjahr in Kraft. Die Stadt Kempen setzt bei der Umsetzung des Anspruchs auf verschiedene Wege. Gestern stellten Jugendamtsleiterin Heike Badberg sowie Michaela Haffmans und Birgit Schölzel vom Jugendamt das Konzept vor. Gerade bei den kleinen Kindern setzt das Jugendamt auf viele Tagesmütter, die sich der Betreuungsaufgabe annehmen. Zur Zeit werden 89 Kinder von 26 Tagesmüttern betreut. Neu ist bei dem Angebot, dass es künftig zwei Tagespflegestützpunkte gibt. Einer ist schon an die Kindertagesstätte Tabaluga in St. Hubert angegliedert und wird gut angenommen. Ab Juli wird es auch an der Kindertagesstätte Schlösschen in Tönisberg einen solchen Stützpunkt geben.

Die Betreuung in den Stützpunkten gleicht der bei Tagesmüttern, die Kinder bei sich zu Hause betreuen. Bis zu fünf Kinder darf jede Tagesmutter übernehmen. Im Stützpunkt ist die Zahl der Kinder maximal auf neun bei zwei Tagesmüttern beschränkt. Vorteil für die Tagesmütter hier ist zum einen, dass sie teilweise auf die Ausstattung der Kindertagesstätte zurückgreifen können — etwa die Nutzung des Außenspielgeländes oder der Turnhalle. Zum anderen können sie bei ihrer Tätigkeit die eigene Privatsphäre wahren. Nicht jede Tagesmutter möchte Kinder in der eigenen Wohnung betreuen.

Die Anbindung an eine Kindertagesstätte hat zudem den Vorteil, dass die Kinder dort bereits das Leben in einer Kita kennen lernen und Kontakte zu anderen Kindern knüpfen können. Der Übergang von der Tagesmutter zur Kita fällt so vielen leichter, sind sich die Mitarbeiterinnen vom Jugendamt einig. Fällt allerdings mal eine Tagesmutter etwa wegen Krankheit aus, gibt es in den meisten Familien einen "Plan B". Dann springen Großeltern, Freunde und Verwandte ein. In diesem Alter brauchen Kinder feste Bezugspersonen, so dass sie trotz der räumlichen Nähe nicht einfach in eine Gruppe der Kita wechseln könnten.

Ausschlaggebend für den neuen zweiten Stützpunkt in Tönisberg war auch, dass der Bedarf in dem Kempener Stadtteil wächst, so Heike Badberg. Wobei sie zugibt, dass sich das nie genau kalkulieren lässt. Schließlich kann man Kindersegen nicht planen.

Nichtsdestotrotz sucht das Jugendamt weiterhin Frauen und Männer, die bereit sind, als Tagespflegepersonen zu arbeiten. Dabei erhalten sie neben qualifizierter Ausbildung auch regelmäßig Unterstützung vom Jugendamt. Es gibt alle zwei Monate Abende für den gegenseitigen Austausch, außerdem steht das Team immer zur Beratung bereit — für beide Seiten. Zweimal im Jahr findet ein persönliches Gespräch mit der Tagesmutter unter vier Augen statt. Nicht zu vergessen: Das Kempener Jugendamt hat mittlerweile sogar einen Pool mit Sachen, die man braucht, um die Betreuung daheim oder im Stützpunkt kindgerecht umsetzen zu können.

(sr)
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