Konzert in der Propsteikirche Musikalischer Streifzug durch die vier Jahreszeiten

KEMPEN · Einen musikalischen Streifzug durch die vier Jahreszeiten bot die dritte Sommerserenade. Der begann, wie es sich gehört, mit dem Frühling und endete konsequent mit dem Winter.

 Das Ensemble Oktave sang in der Propsteikirche.

Das Ensemble Oktave sang in der Propsteikirche.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Auch wenn der niederrheinische Frühling in der Regel nicht ohne eine Reihe von „usseligen“ Tagen auskommt, verbinden wir ihn hierzulande in aller Regel doch mit angenehmer, fröhlicher Stimmung. Dem trug der Start mit „Nun will der Lenz uns grüßen“ entsprechend Rechnung.

Komplizierter war da schon die Fortsetzung mit der Mörike-Vertonung von „Frühling lässt sein blaues Band“. Die stammte von Max Reger, und der war bekanntlich ein Freund hochromantischer Harmonien. Die sind raffiniert konstruiert und damit alles andere als einfach zu singen. Da zeigte es sich, dass mit dem Mönchengladbacher „Ensemble Octave“ ein leistungsstarker Frauenchor in die Propsteikirche gekommen war, der Schwierigkeiten nicht zu scheuen braucht. Bei zehn Sängerinnen kann sich niemand verstecken, da kommt es auf jede an. Und die beherrschen ihre Partien.

Der Chor wurde 1993 gegründet und wird seit seit 2012 von Uli Windbergs geleitet. Der macht hörbar einen guten Job. Die Intonation des Chors ist erfreulich rein, die Aussprache ist gut, und die Einsätze kommen präzise. Ob nun die warme Jahreszeit mit Gershwins „Summertime“ gewürdigt wurde oder „Bunt sind schon die Wälder“ den Herbst ankündigte: der Chor beeindruckte. Nur einmal gab es kurzen Diskussionsbedarf, ob nämlich ein Lied vom Herbst oder vom Winter an der Reihe wäre. Hier schon ein Symptom des Klimawandels zu sehen, würde natürlich deutlich übers Ziel hinausschießen. Im Übrigen wurde das Problem ganz einfach gelöst. Das Winterlied gab es gleich, das Herbstlied erklang später als eine von drei Zugaben, die die zahlreichen Zuhörer in den voll gefüllten Kirchenbänken mit herzlichem, lang andauernden Beifall einforderten.

Nach den Jahreszeit-Liedern waren noch mehrere Marienlieder zu hören, von denen eins eigens für diesen Chor komponiert wurde. Es heißt „Raduisja Marija“ und stammt vom Mönchengladbacher Komponisten Gregor M. Heidel.

Die nächste und damit schon vierte und letzte Sommerserenade findet am kommenden Mittwoch, 7.8., um 20.00 Uhr in der Propsteikirche statt. Ein seltenes Instrument steht dann im Mittelpunkt.

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