Stadt Kempen Musik und Kunst - für Kinder kein Problem

Stadt Kempen · Im Kempener Kramermuseum findet in dieser Woche ein Kreativ-Workshop für Kinder mit dem Künstler Martin Lersch statt. Es ist eine Ausstellung der Kinderbilder zum 20-jährigen Bestehen von Kempen Klassik im Mai geplant.

 Künstler Martin Lersch führte die Kinder in die Welt der Musik ein. Anschließend setzten die Teilnehmer des Workshops Klänge in Bilder um.

Künstler Martin Lersch führte die Kinder in die Welt der Musik ein. Anschließend setzten die Teilnehmer des Workshops Klänge in Bilder um.

Foto: wolfgang kaiser

Es dauerte keine Viertelstunde, da war der Funke zwischen dem Künstler und Musiker Martin Lersch und den 15 jungen Teilnehmern des Osterferienworkshops im Kramermuseum übergesprungen. Seit vergangenem Dienstag bis einschließlich zum heutigen Donnerstag erobern Kinder zwischen neun und 14 Jahren die Welt der Musik und fangen an, sie in Bilder umzusetzen. Unterstützt wird dieser Workshop vom Kempener Geschichts- und Museumsverein.

Künstler Martin Lersch musste aufgrund der Umbauarbeiten im Museum etwas vom ursprünglichen Plan abweichen. Aber er improvisierte einfach. Dabei hatte er das Glück, dass eigentlich alle teilnehmenden Kinder ein Instrument spielen oder in einem Chor singen. Das heißt, die Musik ist ihnen durchaus vertraut. Die Schüler spielen nicht nur Blockflöte, sondern auch Instrumente wie Fagott, Geige, Klavier, Cello oder Kontrabass. Lersch selbst macht Musik mit allem, was ihm in die Finger kommt, daneben spielt er aber auch Klarinette, Gitarre und Elektronik-Instrumente.

Er forderte die Kinder auf zu raten, was die ersten Instrumente waren. Mit der Stimme fing es an und mit Trommeln. Also wurde erst einmal die Stimme ausprobiert. Das geht wunderbar mit den Konsonanten des Alphabets. Erst ganz leise angestimmt, sollten sie immer lauter den Buchstaben singen. Nach ein paar Versuchen klang das dann auch harmonisch. Was ist denn überhaupt Musik, fragte er die Kinder. Schnell kamen die Antworten. Ein Geräusch, Schall oder auch Hall - so lauteten die Vorschläge. Selbst das Brummen der Lampen im Museumsraum könne doch schon Musik sein, man müsse nur zuhören, meinte Lersch. Die Kinder entdeckten gemeinsam mit ihm viele Dinge, die Töne und Klänge erzeugen.

Danach ging es um die Frage, wie man denn Musik machen könne. Vom einzelnen Solisten über kleine Gruppen bis hin zum großen Ensemble kann jeder musikalisch veranlagte Mensch Musik machen. Aber wie das zu Papier bringen? Daran zweifelten die Kinder zunächst etwas. Klar, Musik kann man hören, ein Papier gibt keinen Mucks von sich. Aber Aufgabe der Kinder war nun ganz klar: Musikinstrumente, aber auch die Musikanten sollten auf dem Blatt entstehen. Das könnten sie auch in Gruppen machen, erklärte Lersch. Dann würden die einzelnen Motive später einfach zusammengefügt. Und es dürfe alles bunt werden. Denn auch wenn die Menschen bunt wären, würden sie doch über Musik vereint. Schließlich ging es in die Paterskirche: Und siehe da, in der Kirche klang die gesungenen Buchstaben ganz anders. Und gemeinsam entdeckten alle, wie unterschiedlich es klingt, wenn man auf verschiedene Teile des Körpers trommelt.

Auf Nachfrage von Martin Lersch wussten einige der Teilnehmer schon, was sie malen wollten. Felix möchte sich an einem Geigentrio versuchen. Marie plant ein Quintett, wusste aber noch nicht genau mit welchen Instrumenten. Miriam entschied sich für das Instrument, das sie selbst spielt, nämlich den Kontrabass. "Ihr könnt auch Instrumente erfinden", forderte Lersch die Kinder zu Kreativität auf. Und wer sich noch genauer informieren wollte, dem stand die Musikabteilung der Stadtbibliothek offen. Bevor es dahin ging, wurde aber erst noch der Raum, in dem die Bilder während der Feiern zum 20-jährigen Bestehen des Vereins Kempen Klassik Mitte Mai ausgestellt werden, begutachtet. Eine gute Gelegenheit, den bereits früher schon als Ausstellungsraum genutzten Eingangsbereich zu Klosterzeiten auch einmal architektonisch zu erklären. Besonders beeindruckte die meisten Kinder wohl das "Auge Gottes" an der Decke. Man merkte, den Kindern juckte es schon in den Fingern, die Buntstifte in die Hand zu nehmen und mit dem Malen anzufangen.

(sr)
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