Stadt Kempen Museum: Geld vom Landschaftsverband

Stadt Kempen · Bei der Neukonzeptionierung des Kramer-Museums wird der Haushalt durch einen unerwarteten Geldsegen erheblich entlastet. Besucher sollen anhand der Ausstellungsstücke Stadtgeschichte hautnah erfahren.

Einen unerwarteten Geldsegen bekommt die Stadt Kempen noch in diesem Jahr vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) für die Neukonzeption des Kramermuseums. 60000 Euro steuert der Verband als Anschubfinanzierung bei. Das sind 50 Prozent der veranschlagten Kosten für eine erste Umsetzung des Konzepts. Die weiteren 50 Prozent muss die Stadt selbst tragen. Dafür können aber bereits Zuschüsse der Sparkassenstiftung sowie privater Sponsoren eingeplant werden. Damit bleibt als Belastung für den städtischen Haushalt noch die Summe von 26 800 Euro. Bürgermeister Volker Rübo stellte dem Ausschuss die Einzelheiten vor.

Ausdrücklich würdigt der LVR in seiner Stellungnahme die Bedeutung des Kempener Museums für den Kreis Viersen. Die Umsetzung einer Neukonzeptionierung sei zur Stärkung der Positionierung, Wettbewerbsfähigkeit und Bedeutung notwendig. Mit der Anschubfinanzierung sollen erste konzeptionelle und fachlich sinnvolle Vorarbeiten geleistet werden können.

Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese hatte bereits im November 2013 dem Kulturausschuss ein neues Konzept für das Museum vorgestellt. Erarbeitet wurde es gemeinsam mit der Agentur Bürger, Albrecht und Partner aus Wuppertal. Nach einer Bestandsanalyse des Hauses folgt eine Festlegung der Ziele. Ein ganz wichtiges Ziel ist dabei, wie es auch der LVR betont, die für den Kreis Viersen bedeutsame Stellung des Museums hervorzuheben. Es hebt sich durch die Verzahnung von Kramermuseum und Sakralmuseum sowie die einzigartigen baulichen Voraussetzungen von anderen Museen in der Region ab. Das Museum soll einen Themenmuseum werden, in dem der Besucher anhand der Ausstellungsstücke durch die Stadtgeschichte geführt werden sollen. Schwerpunkte werden Religion, Politik und Wirtschaft, aber auch das gesellschaftliche Leben sein.

Dies immer auf dem gesamten zeitgeschichtlichen Hintergrund, so Friese damals im Kulturausschuss. Dazu gehört auch die wechselvolle Geschichte des Klosters. Innerhalb von vier Jahren, so der Plan des Kulturamts soll die Neugestaltung umgesetzt werden. Dabei wird nach der Anordnung des Kreuzgangs vorgegangen. Schon dieser, jetzt ziemlich eng mit Vitrinen und Möbeln, soll freizügiger und heller gestaltet werden.

Auch die Präsentation der Sammlung wird modernen Ansprüchen gerecht, dies unter besonderer Berücksichtigung der Besonderheiten des Baus. In der ganzen Zeit bleibt der normale Museumsbetrieb erhalten. Lediglich auf Sonderausstellungen verzichtet das Kulturamt. Bis zum Jahr 2018, wenn alle Teile des Projektes umgesetzt sind, werden insgesamt Kosten von 500000 Euro veranschlagt.

Bürgermeister Rübo betonte, man dürfe sich die zu diesem Zeitpunkt unerwartete Förderung durch den LVR nicht entgehen lassen. Es sei eine einmalige Chance, die so nicht wieder komme. Aus den Parteien kam Zustimmung zur Änderung des Haushaltsansatzes. Sowohl Martin Beyel (Grüne) als auch Jürgen Klement (CDU) begrüßten, dass hier mit relativ wenig Mitteln aus dem städtischen Haushalt viel erreicht werden kann. Klement regte auch an, für den ganzen Komplex einen neuen Namen zu finden. Denn nur wenige Besucher könnten mit dem Begriff "Kramer-Museum" etwas verbinden. Dem stimmten Rübo und Friese zu. Aber Friese wies darauf hin, dass aufgrund der Stiftungsurkunde für den Ur-Bestand des Museums ausdrücklich auf der Erwähnung von Kramer bestanden wird.

Klement fragte nach dem Stand der geplanten Touristeninformation im Eingangsbereich des Museums. Dies ist nicht nur Teil des neuen Konzepts, so Rübo, sondern ist auch schon stückweise umgesetzt. Langfristig wird der gesamte Eingangsbereich umgestaltet und heutigen Bedürfnissen angepasst. Bereits jetzt findet der Besucher hier aber alle wichtigen Informationen zur Stadt übersichtlich in einem Regal angeboten.

(sr)
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