Stadt Kempen Müllproblem am Berufskolleg: Anwohner laden Politiker ein

Stadt Kempen · Nicht nur die Anwohner der Terwelpstraße sind von Zigarettenkippen und Pappschachteln betroffen. Stadt hat Mülleimer aufgestellt.

 Die Stadt Kempen hat am Dienstag an der Terwelpstraße eine Mülltonne aufgestellt.

Die Stadt Kempen hat am Dienstag an der Terwelpstraße eine Mülltonne aufgestellt.

Foto: Heiner Deckers

Die Anwohner der Terwelpstraße in Kempen haben mit ihrem offenen Brief wegen der unzumutbaren Vermüllung im Bereich des Kempener Rhein-Maas-Berufskolleg inzwischen für erheblichen Diskussionsstoff gesorgt. Wie berichtet, ist vor allem der Bereich der Wohnstraße unmittelbar am Berufskolleg von den Hinterlassenschaften der Berufsschüler - Zigarrettenkippen, Kaugummis oder Verpackungsmüll - verunstaltet.

Auf die Berichterstattung der Rheinischen Post hin haben sich aber inzwischen auch Anwohner der Von-Saarwerden-Straße bei der Redaktion gemeldet. Auch sie sind von der Vermüllung ihrer Vorgärten durch Berufsschüler betroffen - und das auch schon seit Jahren. Birgitt und Gert Udtke wohnen an der Von-Saarwerden-Straße. Sie haben den zuständigen Schuldezernenten des Kreises Viersen, Ingo Schabrich, bereits Anfang 2015 schriftlich auf das Müllproblem vor ihrer Haustür hingewiesen. Erst Monate später und auf eigenes Nachhaken erhielten sie eine wenig befriedigende Antwort. Über einen Ortstermin mit Anwohnern wurden sie nicht informiert. Auch auf der Von-Saarwerden-Straße wurden Papierkörbe im Bereich des Berufskollegs zunächst nicht mehr regelmäßig geleert und später von der Stadt Kempen abmontiert.

Axel Hannebauer und Kerstin Sommer - ebenfalls Anwohner der Von-Saarwerden-Straße - schrieben gemeinsam mit Bernhard Bombien im Namen ihrer Nachbarschaft, zu der auch Anwohner der Friedrichstraße zählen - im Frühjahr 2015 den damaligen Kreisdirektor und heutigen Landrat Dr. Andreas Coenen an, wiesen auf das Problem und Gespräche mit dem damaligen Berufsschulleiter Dr. Hans-Joachim Kornblum hin. Auch Kornblum habe nach einer ersten Beschwerde im Spätsommer 2014 Verständnis für die Verärgerung der Anwohnerschaft gezeigt.

Die Anwohner machten auch auf ein offensichtliches Drogenproblem aufmerksam, auf das die Schule die örtliche Polizei erfolglos hingewiesen habe. Hannebauer berichtete zudem von Pöbeleien, denen Mitarbeiter des Kempener Ordnungsamtes durch Schüler ausgesetzt gewesen seien. Die Anwohner machten seinerzeit einen konkreten Vorschlag, wo möglicherweise eine Raucherecke für die Berufsschüler eingerichtet werden könnte - nämlich auf einer verwaisten Fläche des Schulhofs, angrenzend an den alten Friedhof. Die Anwohner kritisierten auch namentlich den Leiter des Schulverwaltungsamtes des Kreises, Lothar Thorissen, der den Eindruck erweckt habe, dass das Amt nicht ernsthaft an einer Problemlösung interessiert sei.

Inzwischen wollen sich die Anwohner in dem ruhigen Wohnviertel zu einer Initiative zusammenschließen. Wie Ute Schmitz, Initiatorin des offenen Briefs von den Nachbarn der Terwelpstraße, der RP weiter mitteilte, ist geplant, nach den Osterferien auch die beiden Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer (CDU) und Udo Schiefner (SPD) zum Ortstermin einzuladen. Auch eine Eingabe an die Landesregierung zum Nichtraucherschutzgesetz, das Rauchen auf Schulhöfen verbietet, könnte es geben.

Erfreulich: Die Stadt Kempen hat inzwischen an der Terwelpstraße eine 120-Liter-Mülltonne aufstellen lassen. Laut anderer Medienberichte hat das Ordnungsamt der Stadt allerdings kein Personal für regelmäßige Kontrollen. Eine entsprechende Anfrage der Rheinischen Post bei der Stadtverwaltung blieb auch gestern - nach fast einer Woche, trotz mehrerer Nachfragen - unbeantwortet.

(RP)
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