Kempen Mordfall Knops in "Aktenzeichen XY"

Ingo Thiel, Leiter der Mordkommission "Knops", die sich mit dem Fall der seit 20 Jahren vermissten Studentin beschäftigt, ist am Mittwochabend live im ZDF. In der Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" nimmt er Zuschauerhinweise entgegen.

Dagmar Knops seit 20 Jahren vermisst
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Dagmar Knops seit 20 Jahren vermisst

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Wie bereits nach der breiten regionalen Berichterstattung erhofft sich die Mordkommission auch von dem Fernsehbeitrag Hinweise von Personen, die sich bis jetzt noch nicht bei der Polizei gemeldet haben. Es habe sich in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass einige Zeugen ihre Beobachtungen als unbedeutend einstuften und nicht den Kontakt mit den Ermittlern suchten, berichtet die Polizei.

"Gerade in diesem so lange schon zurück liegenden Fall sind wir auf jeden kleinsten Hinweis angewiesen," sagt Ingo Thiel. Die Mordkommission erhofft sich vor allem auch Erkenntnisse aus dem studentischen Umfeld von Dagmar Knops. Sie geht davon aus, dass einige Kommilitonen nach ihrem Abschluss das Rheinland verlassen haben und sich ihre Existenz in anderen Regionen aufgebaut haben.

Eine weitere Hoffnung treibt Ingo Thiel in diesem Fall an: "Meine größte Motivation ziehe ich aus dem Bedürfnis, den Eltern von Dagmar Knops die Möglichkeit zu geben, mit dieser Familientragödie abzuschließen."

Die damals 22-Jährige war in der Nacht zum 29. März 1988 verschwunden. Mit Freunden war sie am Abend im Kempener Lokal "Lichtblick". Auf dem Nachhauseweg um etwa 22.15 Uhr muss sie ihrem Mörder begegnet sein.

Dagmar Knops studierte in Köln Sozialpädagogik und war nur für ein paar Tage in ihre Heimat Kempen zurückgekehrt, um auf das Haus ihrer Eltern, die in Urlaub waren, aufzupassen. Dort wollte ihre Diplomarbeit fertig schreiben.

Zunächst hatte niemand das Verschwinden der jungen Frau bemerkt. Erst am 5. April 1988 riefen die Eltern nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub die Polizei. 2005 ließen sie ihre Tochter für tot erklären, um irgendwann damit fertig zu werden.

20 Jahre später ergab sich die überraschende Wendung. Die Kripo erhielt im Februar 2008 einen anonymen Brief mit konkreten Angaben, was mit Dagmar Knops passiert sein soll: getötet, verscharrt, einbetoniert in der ehemaligen Villa Horten in Kempen.

Die Kripo recherchiert, dass dort der Keller 1988 renoviert wurde, benützt Georadar, scannt Zentimeter für Zentimeter den Boden ab und stößt auf eine Anomalie in der Betonstruktur. Als auch Leichensuchhunde an der Stelle anschlagen, werden Statiker damit beauftragt, eine Möglichkeit zur Grabung zu finden. Doch dabei stoßen die Ermittler immer wieder auf Schwierigkeiten.

Fest steht: Die Person, die den Brief geschrieben hat, ist der wichtigste Zeuge für die Kripo Mönchengladbach. "XY bittet deshalb die Person , sich dringend zu melden. Man erwartet nicht, dass er oder sie den Täter kennt, aber jede Kleinigkeit kann weiter helfen", teilt das ZDF mit. Die Kripo sucht auch immer noch Menschen, die über die letzten Stunden von Dagmar Knops Auskunft geben können.

(rpo)
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