Gemeinde Grefrath Mit der Thermik auf Kappes-Tour

Gemeinde Grefrath · Auf dem Grefrather Flugplatz Niershorst herrscht rege Betriebsamkeit. Segelfliegerrümpfe werden vorsichtig aus Anhängern herausgerollt und in ausreichendem Abstand voneinander platziert. Während die einen mit der Flügelmontage beschäftigt sind, schließen andere bereits das Ruder an und überprüfen den Vollausschlag. "Das gehört mit zu den wichtigen Dingen, die auf der Checkliste stehen, bevor es in die Luft geht. Wenn das Ruder nicht in Ordnung ist, kriegt man ein schwerwiegendes Problem", sagt Max Milstrey, der die Überprüfung an der DG 100 gerade abschließt.

 Vorbereitung auf den Start: 21 Piloten waren beim Kappes-Vergleichsfliegen dabei.

Vorbereitung auf den Start: 21 Piloten waren beim Kappes-Vergleichsfliegen dabei.

Foto: wolfgang kaiser

Damit ist der Check des Segelfliegers aber noch lange nicht abgeschlossen. Der Fliegercheck beinhaltet eine allgemeine Funktionsprüfung von den Bremsklappen bis zum Funkgerät. "Und dann kommen, ganz wichtig, der Pinkelbeutel, die Getränke und der Proviant. Schließlich bin ich heute drei bis vier Stunden in der Luft", meint Milstrey lächelnd. Das trifft aber nicht nur auf ihn zu. Insgesamt 21 Piloten sind es, die sich auf das traditionelle Kappes-Vergleichsfliegen vorbereiten.

Das findet in diesem Jahr als Teil der Niederrhein-Meisterschaften zum 32. Mal auf dem Grefrather Flugplatz statt. Da stehen die verschiedenen Flüge für die Piloten an, um die, vorab von der Wettbewerbsleitung ausgearbeiteten Strecken so schnell wie möglich abzufliegen. Wobei in zwei Klassen gestartet wird, einmal in der Clubklasse und zum anderen in der großen und gemischten Klasse. "Die Clubklasse hat mit 15 bis 18 Meter die kleineren Spannweiten. In der anderen Klasse liegen sie zwischen 18 und 25 Meter", erklärt Startleiter Tobias Friedrich. Doch egal, welche Klasse. Die Piloten müssen die Thermik bestmöglich ausnützen, denn sie gibt den Segelfliegern wieder Aufwind und ermöglicht es ihnen, über Stunden in der Luft zu bleiben. Mittlerweile bewegen sich die ersten Segelflieger, gezogen von Traktoren, in Richtung Startfeld.

Gleich drei Schleppmaschinen haben die Aufgabe, die 21 Segelflieger nach oben zu ziehen und über dem Hinsbecker Golfplatz auf 600 Meter Höhe auszuklinken. Dann geht es auf die 220 Kilometer lange Strecke in Richtung Stadtlohn über Lüdinghausen nach Grefrath zurück. Und das nach Möglichkeit mit guter Thermik, ohne in einem Acker mit zarten Kappespflänzchen zu landen. Wobei genau dieses Geschehen dem Vergleichsfliegen seinen witzigen Namen gegeben hat. Schummeln auf der Strecke ist nicht möglich.

Über die in den Fliegern mitgeführten GPS kann die Jury im Anschluss verfolgen, ob die Piloten auch die vorgeschriebene Strecke geflogen sind. Eine Dreiviertelstunde später ist es auf dem Flugfeld ruhig geworden. Die Segelflieger sind allesamt in Luft und das Kappes-Vergleichsfliegen hat seinen Anfang genommen.

(tref)
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