Gemeinde Grefrath Mit den Glücksbringern nach Düsseldorf

Gemeinde Grefrath · Matheus da Silva strahlt über das ganze Gesicht. Wenn er seine Laufschuhe trägt, dann ist der geistig behinderte junge Mann restlos glücklich. Denn Laufen bedeutet für ihn nicht nur einfach Bewegung, sondern auch Kommunikation und andere Menschen kennenlernen. Und in dieser Woche bedeuten die Laufschuhe noch etwas anderes, nämlich die Teilnahme an den Special Olympics Deutschland. In Düsseldorf finden die nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung statt und der Grefrather ist der einzige Läufer aus dem Kreis Viersen.

 Sabine Menniger, Motopädin beim Begegnungs- und Beschäftigungszentrum Vorst, drückt ihrem Schützling Matheus da Silva die Daumen.

Sabine Menniger, Motopädin beim Begegnungs- und Beschäftigungszentrum Vorst, drückt ihrem Schützling Matheus da Silva die Daumen.

Foto: Kaiser

Die Idee, an den Special Olympics teilzunehmen kam Sabine Menniger, Motopädin beim Regionalen Begegnungs- und Beschäftigungszentrum Vorst (RBB) des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), vor etwa einem halben Jahr. "Matheus ist ein unheimlich bewegungs- und kontaktfreudiger Mensch. Wir haben verschiedene Sportarten, darunter auch Tanzen, ausprobiert, aber beim Laufen ist er am glücklichsten", berichtet Sabine Menniger.

Da Silva läuft in der seit Ende vergangenen Jahres bestehenden Inklusionslaufgruppe in Grefrath mit. Menschen mit und ohne Behinderung laufen hier jeden Samstag eine Stunde zusammen, wobei sogenannte Laufpatenschaften für die Menschen mit Behinderung entstanden sind. Vor dem Hintergrund, dass da Silva gerne läuft und das auch sehr gut macht, erkundigte sich Sabine Menniger in Sachen Anmeldung für die Special Olympics. "Wir mussten angeben, ob Matheus trainiert und welche Zeiten er läuft", erinnert sich die Motopädin, die auch gemeinsam mit dem 23-Jährigen trainiert. Dann stand fest, da Silva ist dabei. Sabine Menniger arbeitete ein Lauftraining aus, "wobei ich die Begleitung auf dem Sportplatz bin und ein weiterer persönlicher Assistent die langen Läufe mit Matheus läuft", berichtet sie.

Vier bis fünf Mal pro Woche schnürte da Silva in den vergangenen Monaten die Laufschuhe, um seine 1500 Meter auf dem Sportplatz beziehungsweise bis zu einer Stunde zu laufen. Die Special Olympics sind nicht seine erster Lauf. Er nahm auch schon am Hephata-Lauf in Mönchengladbach teil. Besonders aufregend fand es da Silva, dass er beim Eröffnungsmarathon für die Special Olympics in Gelsenkirchen mitlaufen durfte. "Der Marathon wurde als Staffel ausgetragen und wir sind mittendrin 500 Meter mitgelaufen", berichtet Sabine Menniger.

Damit in Düsseldorf alles gut klappt, hat da Silva ganz besondere Glücksbringer dabei. Es handelt sich um Mini-Kartonagen, die er vor jedem Lauf eine Zeit lang in die Hand nimmt und die dann während des Laufs in der Tasche von Sabine Menniger verschwinden. Denn beim Sport würden die Glücksbringer nur stören.

(tref)
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