Stadt Kempen Mit dem Feuerwehr-Kettcar auf Tour

Stadt Kempen · Gründung, Einweihung und Jubiläum: Mit gleich drei großen Ereignissen startete der Tag der Feuerwehr Kempen am St. Huberter Gerätehaus. Die "Fire Night" zog die Besucher an.

 Für die Kinderfeuerwehr gab es zwei Kettcars mit Blaulicht und Anhänger.

Für die Kinderfeuerwehr gab es zwei Kettcars mit Blaulicht und Anhänger.

Foto: Norbert Prümen

Die zahlreichen Feuerwehrfahrzeuge an der Bendenstraße und die ausgefahrene Drehleiter mit der im Wind flatternden Fahne machen es schon von Weitem deutlich: Auf dem und rund um das Gelände des Löschzuges St. Hubert wird gefeiert. "Wir haben es schon immer gewusst: St. Hubert ist das heimliche Zentrum Kempens", scherzt Thomas Hormanns, Leiter des Löschzuges St. Hubert und stellvertretender Wehrführer Kempens, zur Begrüßung mit Blick von der Bühne auf die Besuchermenge. Unter dem großen Faltschirm vor dem Gerätehaus, eingerahmt von Bühne, weiteren Pavillons und Getränkewagen, haben sich neben zahlreichen Feuerwehrleuten auch etliche Besucher eingefunden.

Bevor es im Rahmen der "Fire Night", wie der Tag der Feuerwehr Kempen heißt, ans eigentliche Feiern geht, stehen erst drei besondere Ereignisse an. Eigentlich sogar vier, denn neben der amtlichen Übergabe und Einsegnung des neuen Fahrzeuges LF20 Kat-Schutz, der offiziellen Gründung der Kinderfeuerwehr sowie dem 40-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr blickt das St. Huberter Gerätehaus ebenfalls auf ein Jubiläum: "1967 haben wir es eingeweiht. Es wird 50 Jahre alt", informiert Hormanns. Doch zuerst rückt das neue Fahrzeug für den Katastrophenschutz in den Mittelpunkt. "Der Bund stellt diese Fahrzeuge zur Verfügung, wobei sie das Land über eine bestimmte Schlüsselzuteilung an die Kreise verteilt", informiert Bezirksbrandmeister Hans-Peter Thiel. Aufgrund einsatztaktischer Gründe steht das Fahrzeug nun künftig in St. Hubert.Wegen einer Förderleistung von 2000 Liter pro Minute, einem 1000 Liter fassenden Löschbehältnis, einer Tragkraftspritze und 500 Meter Schlauch, die im Ernstfall vom fahrenden Fahrzeug abgerollt werden können, und einem Lichtmast sowie Platz für acht Wehrleute ist das 230.000 Euro teure Fahrzeug etwas Besonderes.

 Kinder durften auch an der Einsegnung des neuen Fahrzeuges "LF20 Kat-Schutz" mitwirken.

Kinder durften auch an der Einsegnung des neuen Fahrzeuges "LF20 Kat-Schutz" mitwirken.

Foto: Prümen Norbert

Aber nicht nur die große Wehr kann sich über einen Neuzugang freuen. Die 35 Kinder der Kinderfeuerwehr strahlen nicht minder. Nachdem Thiel die offizielle Gründungsurkunde überreicht hat, rollen zwei Kettcars mit Blaulicht und Anhänger zur Bühne - die neuen Einsatzfahrzeuge für die Sieben- bis Neunjährigen. "Kempens Wehrführer Franz-Heiner Jansen hatte die Idee für die Kinderfeuerwehr. Es gab Zweifler in den eigenen Reihen, aber er hat alle überzeugt. "Kinder sind unsere Zukunft, die wir spielerisch an Aufgaben heranführen wollen, die für unsere Gesellschaft wichtig sind", sagt Kempens Beigeordneter Hans Ferber. Wie gut auch eine Entscheidung war, die vor 40 Jahren fiel, verdeutlicht Otto Birkmann: Am 14. Februar 1977 ging in Kempen die erste Jugendfeuerwehr des Kreises Viersen an den Start. Der stellvertretende Bürgermeister ließ die Geschichte im Schnelldurchlauf Revue passieren. Die einstige Idee von Brandmeister Hans Borks brachte der Feuerwehr Kempen etliche Feuerwehrleute, die heute in den verschiedenen Löschzügen aktiv sind. "Ohne die Nachwuchsarbeit würde die Feuerwehr immer kleiner werden", schließt sich Kreisjugendfeuerwehrwart Christoph Heyer an.

 Der Schlüssel des besonderen Einsatzfahrzeuges befindet sich nun in den Händen des St. Huberter Löschzugs.

Der Schlüssel des besonderen Einsatzfahrzeuges befindet sich nun in den Händen des St. Huberter Löschzugs.

Foto: Prümen Norbert

Dann aber ist Feiern angesagt, wobei viele erst einmal einen Abstecher in die erste Etage des Gerätehauses machen. Dort sind nämlich die neuen Räume für die Kinder- und Jugendfeuerwehr passgenau zur "Fire Night" so gut wie fertig geworden. Wo einst eine Wohnung war, ist dank Durchbruch ein großer Gruppenraum entstanden, und sanitäre Anlagen gibt es nun auch für die Kinder. Es sind gerade die Kleinigkeiten, die zeigen, dass der Feuerwehr die Sicherheit ihrer Jüngsten am Herzen liegt. Die Glastüren in der ehemaligen Wohnung wurden ausgetauscht und das Treppengitter im Flur erhöht. Vielen kann es dagegen bei den Angeboten der "Fire Night" nicht hoch genug hinausgehen. Die Kletterwand und das Kistenklettern locken. Dazu kann sich jeder im Bullenreiten üben, und wer noch nie in einem Bubble-Ball gesteckt hat, kann die Erfahrung ebenfalls machen.

(tref)
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