Gemeinde Grefrath Ministerin Schavan zu Gast in Mülhausen

Gemeinde Grefrath · Mit einem Festtagsprogramm und einem ganz besonderen Besuch feierte die Liebfrauenschule Mülhausen ihr 125-jähriges Bestehen. Bundesbildungsministerin Professor Dr. Annette Schavan schaute vorbei und hielt die Festrede.

 Ehrengast Annette Schavan mit Schwester Mechtilde und Schulleiter Lothar Josten.

Ehrengast Annette Schavan mit Schwester Mechtilde und Schulleiter Lothar Josten.

Foto: wolfgang kaiser

Im Pädagogischen Zentrum der Liebfrauenschule in Mülhausen ist kein Stuhl mehr frei. Dicht an dicht sitzen die Besucher oder stehen am Rand. Es herrscht eine feierlich festliche Stimmung. "Es ist mir eine große Ehre zum 125-jährigen Bestehen von Kloster und Liebfrauenschule Mülhausen zu sprechen", begrüßt Schulleiter Lothar Josten von der festlich geschmückten Bühne.

 Zu 125. Geburtstag der Liebfrauenschule boten die Schüler gestern beste musikalische Unterhaltung.

Zu 125. Geburtstag der Liebfrauenschule boten die Schüler gestern beste musikalische Unterhaltung.

Foto: wolfgang kaiser

Und dann ist er auch schon mitten in der Geschichte der Schule, die am Abend des 17. Januars 1888 begann. An diesem Datum stiegen nämlich die vier Schwestern, Mutter Maria Chryrostoma sowie die Schwester Maria Claudia, Maria Prudentia und Maria Maurer von Vechta kommend in Grefrath aus dem Zug. Bei Nebel und Kälte pilgerten sie zu Fuß zur Villa Bongartz, dem heutigen Schulverwaltungsgebäude.

Bereits im April 1888 begann der Unterricht mit 18 Schülerinnen im sogenannten "Pensionat zur Erziehung der katholischen weiblichen Jugend". Die Schule wuchs und wurde ein Lyzeum, ab 1911 ein Oberlyzeum mit Reifeprüfung und ab dem 21. März 1923 ein Oberlyzeum neuen Stils, nämlich ein neunjähriges Gymnasium. Josten erinnerte in seiner Begrüßungsrede an den Ausruf von Ordensgründerin Julies Billiarts, die einst sagte: "Qu'il est bon le bon dieu". Was übersetzt heißt: Gott ist gut und liebt ihn.

"Jeder Mensch mit seinen unterschiedlichen Stärken und Schwächen, mit seinen Hoffnungen und Enttäuschungen soll nach dem Wort von Billiart erfahren können, dass Gott gut ist. Das ist keine Frage der Schulstruktur oder der Unterrichtsmethodik, sondern eine Frage der persönlichen inneren Haltung eines jeden, ob Mitmenschen durch uns etwas von Gottes Güte erfahren oder nicht", sagte Josten.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan betonte, dass die Schule weit über den linken Niederrhein hinaus für eine große Tradition stünde, die Höhen und Tiefen der Jahrhunderte überlebt habe, weil sie über einen roten Faden verfüge. Und wer den habe, der müsse Veränderungen nicht fürchten. Sie hob den Mut der damaligen Schwestern hervor, die nicht verzagten, sondern ein neues Kapitel Erziehung und Bildung aufschlugen. "Wir wertschätzen die pädagogische Arbeit heute nicht genügend. Dabei gehört das, was dort geleistet wird, zu den wichtigsten Dingen in jeder Gesellschaft", sagte Schavan.

Mit einem bunten Programm rundeten die Schüler und Lehrer den Testtag ab, wobei sie ein Best of aus Musik- und Theaterausführungen der Liebfrauenschule präsentierten. Der Höhepunkt war dabei die Vorstellung der eigens zum Jubiläum komponierten Schul-Hymne. Musiklehrer Jakob Stauber hatte diese gemeinsam mit Oberstufenschülern geschrieben, wobei der Ausspruch Billiarts den Refrain bildete.

(tref)
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