Monatsstatistik März Corona sorgt für mehr Arbeitslose im Kreis Viersen

Kreis Viersen · Viele Betriebe haben Kurzarbeit angekündigt, um ihre Mitarbeiter an sich binden. Im Kreis Viersen stieg die Zahl der Arbeitslosen im März um 887 auf jetzt 8621. In einigen Branchen wird aber auch Personal gesucht.

Mehr Arbeitslose im Kreis Viersen im März 2020
Foto: dpa/Arne Dedert

Die Corona-Krise macht sich jetzt massiv auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Im Kreis Viersen stieg die Zahl der Arbeitslosen im März um 887 auf jetzt 8621. Keine der einzelnen Personengruppen blieb von der negativen Entwicklung verschont. Die Aussichten sind vorerst auch nicht gut: „Diese Entwicklung wid sich in den Folgemonaten fortsetzen“, sagt Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen. Die ansonsten übliche Frühjahrsbelebung sei bisher vollkommen ausgeblieben.

Nach zunächst vorsichtigen Schätzungen liegen nun belastbare Zahlen vor, wie stark die Unternehmen im Agenturbezirk das Instrument der Kurzarbeit nutzen, um in der Corona-Krise ihre Mitarbeiter an sich zu binden. Im März und April meldeten sich für den Kreis Viersen 1968 Betriebe mit insgesamt 34.698 Beschäftigten. Betriebe haben nach der Anzeige drei Monate Zeit, um ihre Abrechnungen einzureichen. Erst dann lasse sich, so die Agentur, erkennen, wie viel Kurzarbeit es tatsächlich gegeben hat.

Es sei eine gute Botschaft, dass viele Unternehmen das Angebot nutzen und damit verhindern, dass zahlreiche Menschen arbeitslos werden. Insgesamt gelte, so Rademacher-Bensing: „Wir sind weiter für unsere Kunden da, ob Arbeitslose, Unternehmen oder Jugendliche. So werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerade auch in dieser Krise gerecht.“

Corona sorgte auch dafür, dass im März deutlich weniger neue Stellen gemeldet wurden als in den Monaten zuvor. Im Kreis Viersen ging die Zahl um mehr als die Hälfte zurück – sie sank um 267 auf 215. Kleiner Lichtblick: In einigen Branchen wird auch jetzt Personal gesucht: etwa im Lebensmitteleinzelhandel, im Gesundheitswesen oder auf dem Bau.

2864 Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz liegen der Agentur für ihren Gesamtbezirk vor. Auf der anderen Seite stehen 2901 offene Lehrstellen. Auch und vor allem in der Corona-Krise sei es wichtig, dass die Unternehmen weiter ausbilden. Rademacher-Bensing: „Die Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen, das gilt auch in diesen Zeiten.“ Die Berufsberater, betont sie weiter, seien am Telefon oder per E-Mail erreichbar, um drängende Fragen zur beruflichen Zukunft zu beantworten. Hinzu kämen die verschiedenen Online-Angebote der Bundesagentur.

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