Ministerin zu Gast in Oedt Mauer an der Burg Uda wird überdacht

Oedt · Für die Oedter Bürger und historisch Interessierte gibt es gute Nachrichten: Die zuständige Ministerin Ina Scharrenbach übergab am Donnerstag rund 164.000 Euro an den Oedter Heimatverein.

  Ina Scharrenbach übergab den Bescheid an Karl A. Willmen vom Heimatverein. Mit dabei waren Bürgermeister Stefan Schumeckers (rechts) sowie die Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk (CDU) und Dietmar Brockes (FDP).

Ina Scharrenbach übergab den Bescheid an Karl A. Willmen vom Heimatverein. Mit dabei waren Bürgermeister Stefan Schumeckers (rechts) sowie die Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk (CDU) und Dietmar Brockes (FDP).

Foto: Norbert Prümen

Die Reste des westlichen Mauerwerks an der Burg Uda werden überdacht. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und mit Glück im kommenden Jahr fertiggestellt sein, wenn der Oedter Heimatverein das 75-jährige Bestehen feiert. Für die Umsetzung des Projekts konnte Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes am Donnerstag einen Förderbescheid über 163.923 Euro an Karl A. Willmen, den Vorsitzenden des Heimatvereins, übergeben.

Das Geld stammt aus dem Förderprogramm Heimat-Zeugnis, mit dem das Land die Gestaltung der Heimat vor Ort, in Städten und Gemeinden und in den Regionen unterstützt. „Wir fördern das, was Menschen verbindet“, betonte Scharrenbach bei der Übergabe am Donnerstag vor der Burg Uda. Heimat mache sich auch fest an einem Ort, einem Gebäude. Die Burg Uda verbinde seit Jahrhunderten die Menschen in Oedt, das werde auch für kommende Generationen so sein. Sie lobte auch den Einsatz des rührigen Heimatvereins: „Heimat lebt von dem ehrenamtlichen Engagement der Menschen.“

Für den Heimatverein geht mit dem Förderbescheid nun ein über Jahre gehegtes Projekt auf die Zielgerade. Neben der Überdachung der Westmauer sollen auch sieben Info-Tafeln aufgestellt werden, die Interessierten mehr über die Geschichte der Burg und die Ausgrabungen verraten sowie über die Pflanzen und Tiere, die es zur Zeit der Entstehung der Burg dort gab. „Besucher sollen erfahren, wie man vor 700 Jahren hier lebte, sich in die Zeit zurückversetzen können“, sagt Heimatvereinsvorsitzender Willmen.

Die südwestlich von Oedt gelegene Burg wurde 1313 erstmals urkundlich erwähnt. 1643 wurde sie größtenteils zerstört, was das Ende der Burg als Festungsanlage bedeutete. Bis 1757 diente sie noch als Amtshaus und Soldatenstation, bevor die französische Armee die Burgmauern fast gänzlich abtragen ließ. Nur der heute weithin sichtbare Bergfried und ein Rest des westlichen Mauerwerks blieben bestehen.

Seither ist dieser westliche Mauerrest der Witterung ausgesetzt, „und die Witterung ist der größte Feind für diese Baustoffe“, sagt Lars Schmidt. Der junge Architekt entwarf während seines Studiums in Düsseldorf 2016 eine Überdachung für den Mauerrest und setzte sich damit bei einem Wettbewerb durch. Sein Entwurf wird nun umgesetzt. Der Bauantrag ist eingereicht, die Ausschreibung wird gerade vorbereitet. Für die Überdachung des Mauerrests sieht Schmidt eine Art Pergola auf einer Fläche von 21 mal 6 Metern vor. Doppelstegplatten liegen auf einer Stahlkonstruktion auf. „Sie lassen Licht hindurch, was für ein besonderes Schattenspiel sorgt“, erklärt der 30-Jährige. Unter der Pergola wird übrigens genügend Platz sein, um nach einer Trauung bei einem Glas Sekt auf das Brautpaar anzustoßen.

(biro)
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