St. Hubert Mathewettbewerb: Da rauchten die Köpfe

89 Grundschüler aus dem gesamten Kreis Viersen stellten in der St. Huberter Grundschule ihr mathematisches Können unter Beweis. Dort fand die zweite Runde des landesweiten Mathematikwettbewerbs NRW statt.

 Bei der Mathe-Olympiade mussten sich die Viertklässler richtig anstrengen, um die richtige Lösung zu finden.

Bei der Mathe-Olympiade mussten sich die Viertklässler richtig anstrengen, um die richtige Lösung zu finden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Auf dem Schulhof der St. Huberter Grundschule herrscht Gewusel, obwohl die eigentliche Schulzeit schon lange vorbei ist. Jede Menge Eltern aus dem gesamten Kreis Viersen treffen mit ihrem Nachwuchs ein und studieren zunächst einmal die vier großen Zettel in den Farben Rot, Gelb, Blau und Grün, die auf der Fensterfront des Hausmeisterbereiches aufge­klebt sind. Sie informieren nämlich darüber, welche Grundschulen den jeweiligen vier Klassen zugeordnet sind. „Alle vier Räume befinden sich in unserem Erweiterungstrakt und sind entsprechend farblich markiert“, informiert Koordinatorin Sabine Louwen und deutet auf das gegenüberliegende Gebäude.

Karl hat derweil entdeckt, dass seine Grundschule, die Paul-Weyers-Schule aus Dülken, in der roten Klasse untergebracht ist, was auch für die Grundschule Schaag gilt, wie Lennard festgestellt hat. Die Aufregung ist den beiden neunjährigen Jungen auf der ganzen Linie anzusehen.

Aber nicht nur ihnen. 89 Grundschüler aus 20 verschiedenen Grundschulen des Kreises Viersen fiebern den kommenden Stunden entgegen. Die zweite Runde des landesweiten Mathematikwettbewerbs steht an. Traditionell findet sie seit vielen Jahren in der St. Huberter Grundschule statt, wo die beiden Koordinatorinnen für den Kreis Viersen, Louwen und ihre Kollegin Sabine Schöpgens, die Wettbewerbsrunde organisieren und dank der Hilfe zusätzlicher Lehrkräfte aus weiteren Grundschulen umsetzen.

Es gilt nämlich nicht nur, die Schüler während der zwei Schulstunden zu begleiten und die Cafeteria zu betreuen, für die etliche Eltern Kundenspenden mitgebracht haben. Es geht danach direkt an die Auswertung der mathematischen Fragebögen. „Wir geben die erreichten Punktzahlen noch heute Abend weiter“, informiert Schöpgens und greift zum Mikrofon der Lautsprecheranlage. Sekunden später ertönt ihre Stimme in den Klassen. „Ich begrüße alle 89 Kinder, die es in die zweite Runde geschafft haben. Das große Knobeln kann nun beginnen. Ich drücke die Daumen“, lautet ihr Gruß an die jungen Teilnehmer, bei denen es sich bis auf wenige Ausnahmen um Viertklässler handelt.

Der Wettbewerb steht auch mathematisch begabten Drittklässlern offen, wenn sie, wie die Viertklässler, die erste Runde in den jeweiligen Schulen geschafft haben. Iris Kerkojus von der Grundschule Wiesenstraße, die zu den freiwilligen Helferinnen gehört, hat passend zum Startzeichen die Bögen mit den fünf Aufgaben an die 22 Grundschüler verteilt, die zu ihrer Gruppe gehören. An den Tischen vertiefen sich die jungen Mathematiker in die Aufgaben. Hier und dort wird noch einmal ein Bleistift gespitzt, dann geht es ans Rechnen. Überall sind hoch konzentrierte Gesichter zu sehen.

In den Aufgaben geht es um Differenzen, Textaufgaben, Quersummen, Durchschnitte und geometrische Fragestellungen. Wobei nicht allein die Ergebnisse gefragt sind. Jeder Teilnehmer muss seine Rechnungen und den Lösungsweg genau dokumentieren. Die Stifte huschen über das Papier. Abgucken ist nicht möglich, denn ein jeder sitzt alleine an einem Tisch.

Etliche Eltern haben es sich derweil auf dem Schulhof bequem gemacht, während Geschwisterkinder die Kletterlandschaft nutzen und dort Spaß haben. Andere Eltern sind in der Cafeteria anzutreffen und üben sich ebenfalls in Mathematik.

Die Aufgaben, die die Viertklässler im vorigen Jahr lösen mussten, liegen dort aus. „Es ist doch interessant, einmal zu gucken, mit welchen Aufgaben sich mein Sohn beschäftigen muss. Ich knoble jetzt ebenfalls ein bisschen“, sagt Tina Dietrich, die sich einen Aufgabensatz genommen hat und sich in die erste Textaufgabe vertieft.

„Der Wettbewerb ist eine tolle Sache. Hier wird auch Mädchen Lust auf Mathe gemacht, und das finde ich für meine Tochter sehr gut“, lobt Melanie Fiebelmann. Die Meinungen, wie schwer es war, gehen auseinander. Die einen fanden die erste Runde schwerer als Nummer zwei, die anderen fanden auch Runde zwei kniffelig. Aber in einem sind sich alle einig: Es hat jede Menge Spaß gemacht. Wobei jetzt alle gespannt sind, ob sie es in die dritte Runde geschafft haben.

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