Stadt Kempen Lob für Standort Kempen

Stadt Kempen · Schönmackers Umweltdienste sieht für den "Mutterstandort" Am Selder in Kempen sehr gute Entwicklungschancen mit genügend Flächenreserve für Investitionen. Die Nachricht hörte Bürgermeister Volker Rübo am Montag gern.

 Besuch beim Entsorgungsunternehmen Schönmackers (v.l.): Betriebsleiter Sven Nießen und Geschäftsführer Frank Kölkes führten Martin Roos, Teamleiter beim Jobcenter Kempen, Bürgermeister Volker Rübo, Stadtwerkegeschäftsführer Dieter Sandmann und Heinz-Peter Teneyken, Referatsleiter Liegenschaften und Wirtschaftsförderung.

Besuch beim Entsorgungsunternehmen Schönmackers (v.l.): Betriebsleiter Sven Nießen und Geschäftsführer Frank Kölkes führten Martin Roos, Teamleiter beim Jobcenter Kempen, Bürgermeister Volker Rübo, Stadtwerkegeschäftsführer Dieter Sandmann und Heinz-Peter Teneyken, Referatsleiter Liegenschaften und Wirtschaftsförderung.

Foto: W. Kaiser

Frank Kölkes, Geschäftsführer des Familienbetriebs Schönmackers Umweltdienste, begrüßte gestern Bürgermeister Volker Rübo mit einer kleinen Delegation auf dem Firmengelände Am Selder 9 in Kempen. Das gesamte Unternehmen für Abfall- und Recyclingwirtschaft, das Abfallentsorgung jeglicher Art in seinem Kerngebiet linker Niederrhein anbietet, macht einen stabilen Umsatz von 160 Millionen Euro im Jahr, sagte Kölkes. Er hob den traditionsreichen Kempener "Mutterstandort", an dem 1956 Theo und Josefine Schönmackers ihren Müllabfuhrbetrieb gründeten, als "sehr gut und sehr wichtig" hervor. Zumal genügend freie, jetzt nur als Lager genutzte Fläche in Richtung Hooghe Weg zur Verfügung steht. Dort sitzt die Hauptverwaltung des 1300 Beschäftigte zählenden Gesamtunternehmens.

Und "keine Frage", bekräftigte Kölkes, würde Schönmackers Umweltdienste gern den Entsorgungsvertrag in der Heimatstadt Kempen fortführen. Der aktuelle Vertrag über sechs Jahre läuft 2013 aus, der nächste würde wahrscheinlich über fünf Jahre abgeschlossen. Die Stadt muss den Auftrag öffentlich ausschreiben, der unterm Strich günstigste Anbieter gewinnt. Als ortsansässiges Unternehmen sind dabei die Arbeitsplätze sicher "ein wichtiger Faktor", erklärte der Geschäftsführer. So hätte Schönmackers im Kreis Euskirchen einen kleinen Standort wohl schließen müssen, hätte die Firma dort nicht die Ausschreibung gewonnen: "Auftragsvolumen muss schon da sein", so Kölkes.

Daran besteht derzeit kein Mangel. Schönmackers bietet ein "sehr breites Spektrum von Entsorgung jeglicher Art", erklärte der Geschäftsführer, "außer radioaktivem Material oder Sprengstoff" — was der Bürgermeister trocken kommentierte: "Muss ja auch nicht sein." Rübo lobte den Wertstoffhof Am Selder, wo Bürger ihre Recyclingabfälle in haushaltsüblichen Mengen abgeben können: "Die Landschaft ist dadurch sichtlich sauberer geworden."

Im größeren Stil, nämlich 22 000 Tonnen im Jahr, liefert ein holländisches Unternehmen Kunststoffabfälle ähnlich dem Inhalt unserer gelben Tonnen oder Säcke an. Technischer Anlagenleiter Andreas Grunau zeigte die Sortierung dieses Plastikmülls: Über Sackreißer, Siebtrommel, Folienabsauger, Windsichter, Folientrenner, Handarbeit in drei Schichten und automatischer Infrarotsortierung kommen nach einer Beförderung über 110 Transportbänder gepresste Ballen aus fast sortenreinen Kunststoffen und Folien für die Weiterverarbeitung heraus. Sie wiegen zwischen 250 und 360 Kilogramm. "Wir sind nicht nur Entsorger, sondern auch Rohstofflieferanten", sagte Kölkes. "Nicht nur hier, sondern auch bei Papier oder Metallen." Bei den Leichtstoffverpackungen des Dualen Systems fährt Schönmackers als logistischer Dienstleister die gelben Tonnen in Kempen, Grefrath und Tönisvorst zu einer Umladestelle in Viersen, ohne selbst zu sortieren. Müllwagen rücken von Kempen aus nach Neukirchen-Vluyn, Grefrath (gelbe Tonne), Rheurdt (Papiertonne) und in die Stadt Kempen (alle Tonnen). Der Hausmüll wird in Krefeld verbrannt, gewerbliche und private Recyclingmaterialien werden sortiert.

Martin Roos, Teamleiter des Jobcenters Kempen, erfuhr, dass auch ein Entsorger heutzutage wegen der technischen Anforderungen qualifizierte Mitarbeiter benötigt. "Einfache Arbeitsplätze gibt es nicht mehr", sagte Betriebsleiter Sven Nießen. So benötigen Fahrer eine Berufskraftfahrerqualifikation. Zum Beispiel müssen je zwei Mann auf einem Müllwagen einen solchen Führerschein haben. Frage des Tages

(RP)
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