Gemeinde Grefrath Liebfrauenschule: Neuer Träger in Sicht

Gemeinde Grefrath · Für die Liebfrauenschule Mülhausen zeichnet sich ein neuer Träger ab. Die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper steht in Gesprächen mit der Ordensgemeinschaft. Eigentlich fehlen nur noch die Unterschriften.

 Nach langen Verhandlungen scheint die Zukunft der Liebfrauenschule gesichert. Neuer Träger des Gymnasiums soll die Dernbacher Gruppe werden.

Nach langen Verhandlungen scheint die Zukunft der Liebfrauenschule gesichert. Neuer Träger des Gymnasiums soll die Dernbacher Gruppe werden.

Foto: achim hüskes

Schon seit Längerem bemühen sich die Schwestern Unserer Lieben Frau, einen neuen Träger für die Mülhausener Liebfrauenschule zu finden, nachdem sie knapp 130 Jahre als solcher fungierten. Der Hintergrund ist in der Altersstruktur der Schwestern begründet. Das durchschnittliche Alter liegt bei 79 Jahren, und der Nachwuchs fehlt. Nachdem erste Gespräche mit den Maltesern im vergangenen Jahr zu keinem Ergebnis führten, nahmen die Schwestern im Sommer 2016 Kontakt zu der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper auf. Die Gespräche sind so weit gediehen, dass der Vertrag nun kurz vor dem Abschluss steht.

"Der Kontakt ist über Schulleiter Lothar Josten zustande gekommen. Ein früherer Schüler ist heute in der Geschäftsführung der Gruppe tätig", sagt Schwester Anneliese Stelzmann. Es folgten zahlreiche Gespräche, wobei sich auf beiden Seiten großes Interesse abzeichnete. Die Fortführung der christlichen Tradition der Schule liegt allen besonders am Herzen. Allerdings ist es bislang noch zu keiner Vertragsunterzeichnung gekommen. "Es sind noch keine Unterschriften geleistet worden. Als aktuellen Stand können wir sagen, die Gespräche sind noch nicht beendet, und wir hoffen, eine Einigung zu erzielen", sagt Karina Wasch, Unternehmenssprecherin der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper. Sie spricht von sehr guten Gesprächen mit der Ordensgemeinschaft. Man warte derzeit auf eine Rückmeldung der Schwestern, die etwas zurückhaltend wären, fügt Wasch an.

Schwester Anneliese beschreibt die Finanzierung als letztendlichen Knackpunkt. 94 Prozent der Kosten werden über das Land refinanziert. Es bleibt ein Eigenanteil von sechs Prozent, der in den vergangenen Jahren bei rund 415.000 Euro lag. Der Förderverein "Pro Schola", Stiftungsgelder und das Bistum Aachen füllten diese Lücke, in die sich ansonsten auch immer noch die Gemeinde eingebracht hatte. 2014 hatte die Schule aus dem Rathaus einen noch freiwilligen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro. Für 2015 gab es kein Geld mehr. Im Etat 2016/2017 sind hingegen wieder 30.000 Euro bereitgestellt. Allerdings liegt ein Sperrvermerk über der Summe. Das heißt, der Rat muss noch einmal beraten, wobei die Aussicht auf einen neuen Träger die Diskussion erneut anfachen wird. "Wir blicken der Zukunft positiv entgegen und haben alle mit Freude von dem neuen Träger gehört", bemerkt Josten. Er habe nie daran gezweifelt, dass es klappen und ein Träger gefunden würde. Allerdings habe es doch sehr lange gedauert, und in dieser Zeit seien Befürchtungen entstanden. Verschiedenene Gerüchte hätten die Runde gemacht, fügt der Schulleiter an.

In einer Stellungnahme des Klosters und der Dernbacher Gruppe heißt es offiziell: "Mit der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper konnte ein Partner gefunden werden, der beabsichtigt, die Liebfrauenschule in christlicher Tradition fortzuführen. Derzeit gehen sowohl die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau als auch die Dernbacher Gruppe von einer Übernahme der Liebfrauenschule zum Schuljahreswechsel 2017/2018 aus."

Trotzdem fehlen noch die Unterschriften unter einem Vertrag, der die zukünftige Trägerschaft regelt. Für die Schwestern Unserer Lieben Frau, die bereits weitere Schulen in andere Hände gelegt haben, wäre es eine erste Übergabe in die Hände der Dernbacher Gruppe. Die Gruppe selber umfasst in ihrer Holding bereits sechs Schulen, Krankenhäuser, Kitas und Angebote für Senioren sowie Menschen mit Handicap.

(tref)
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