Gemeinde Grefrath Liebfrauenschüler laufen für Uganda
Gemeinde Grefrath · Über 900 Kinder und Jugendliche waren am Start. Der Erlös ist die Schule von Schwester Bernade in Ostafrika bestimmt. Sie war früher Schulleiterin in Mülhausen.
"Nun könnt ihr loslaufen, spazieren, relaxen, joggen, trödeln." Mit diesen Worten gibt Schwester M. Bernarde Uhr das Startsignal für 900 Schülerinnen und Schüler. Der alle zwei Jahre stattfindende Sponsorenlauf mobilisiert auch in diesem Frühjahr wieder die Liebfrauenschule Mülhausen. Schwester Bernarde selbst hat dieses Gymnasium von 1981 bis 1989 geleitet. Heute ist die 82-Jährige seit 17 Jahren in Uganda als Englisch- und Musiklehrerin im Einsatz. "Unsere Schule wurde 1998 von amerikanischen Schwestern Unserer Lieben Frau als Grundschule eröffnet, ab 2005 um die Schuljahre 8 bis 11 als höhere Schule für Mädchen erweitert und seit 2007 durch einen dreijährigen Kindergarten ergänzt", berichtet Bernardeim PZ, wo soeben der Schulpfarrer Frank Reyans eine Messe gefeiert hat.
Ihr Anliegen, mit dem diesjährigen Sponsorenlauf ihre Schule in Buseesa zu unterstützen, wird von den Heranwachsenden mit frenetischem Beifall bekundet. Zumal, wie Schwester Bernarde betont, dass das erlaufene Geld dazu beitragen soll, dass die afrikanischen Mädchen Abitur machen und einen Universitätszugang erwerben können. Die Botschaft kommt an: Applaus, Anfeuerungs-Pfiffe, Jubel.
"Der Lauf funktioniert so, dass sich die Schüler Sponsoren suchen, die ihnen für jeden erlaufenen Kilometer eine Summe X geben", erläutert Organisator Georg Borsch das Prinzip, das seit mehr als 30 Jahren an der Liebfrauenschule Mülhausen für Geldspenden im jeweils fünfstelligen Bereich für Projekte in Indien, Brasilien, Afrika, Südkorea und Vietnam gesorgt hat.
Mit Rucksäcken, Getränken, Butterbroten, Kopfhörern und guter Laune geht es für die lauffreudigen Liebfrauenschüler ab "Kempener Tor" in Richtung Grasheider Straße. Zuerst starten die Läufer, im Anschluss die Wanderer. Die Chaussee ist bald gesäumt von einem riesigen Tross junger Menschen, die mit Campino im Ohr und Afrika im Herzen für eine oder zwei Stunden unterwegs sind. Nur die Schulsanitäter mit ihren gelben Westen bewegen sich sicherheitshalber auf zwei Rädern. Wer sich für die Fünf-Kilometer-Route entschlossen hat, dreht an der Fluchtburg links ab und wandert zurück nach Mülhausen. Wer die zehn Kilometer vor der Brust hat, dreht eine Schleife entlang der Abtei Mariendonk Richtung Vinkrath und Eisstadion. "Für alle ist wichtig, dass sie sich an den beiden Kontrollpunkten bestätigen lassen - das ist wichtig für die Urkunde und die Sponsoren", betont Borsch.
Schwester Bernarde schaut gerührt zu und bedauert, dass sie wegen einer Fußverletzung nicht mitlaufen kann. Mehr als ein Trostpflaster ist für die Ordensfrau, dass sie mit einer guten fünfstelligen Summe im Gepäck die Rückreise nach Uganda antreten kann. Dadurch dürfte möglich werden, dass nicht nur in Mülhausen Abitur gemacht werden kann, sondern auch tief unten im ostafrikanischen Buschland.